Technisches Hilfswerk Technisches Hilfswerk: THW Bernburg sucht neuen Leiter

Bernburg/MZ - Der Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) Bernburg ist auf der Suche nach einem neuen Ortsbeauftragten. Ende März hat der bisherige Amtsinhaber Ralf Felgenträger seine Funktion niedergelegt. Felgenträger, der das Amt seit Dezember 2007 inne hatte, war erst im Dezember 2012 für weitere fünf Jahre als Chef bestätigt worden.
„Für mich ist es schwierig geworden, das Amt weiter auszuüben, weil meine berufliche Belastung zugenommen hat“, sagt Felgenträger, der auch Mandatsträger im Bernburger Stadtrat ist. Beruflich ist der 53-Jährige beim Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises für die Bereiche Entsorgung und Logistik zuständig. Durch eine langwierige Erkrankung seines Vorgesetzten seien nun aber neue Aufgaben auf ihn zugekommen. Außerdem sei er damit beauftragt, den kurz bevorstehenden Bau der Bernburger „Südspange“ zu überwachen.
Felgenträger hatte nun mit seinem bisherigen Stellvertreter Jörg Däumichen besprochen, dass dieser künftig die Rolle des Ortsbeauftragten ausfüllen soll. Damit wäre der 48-Jährige, der beruflich selbstständig arbeitet, auch einverstanden gewesen. Allerdings fehlt ihm zur Übernahme dieser Aufgabe der Nachweis eines fünftägigen Kurses. „Als Selbstständiger habe ich höchstens an Wochenenden Zeit“, erklärt Däumichen. Er habe daher gebeten, ob er die erforderliche Qualifikation an zwei Wochenenden nachholen könne.
Der in Berlin ansässige zuständige THW-Landesverband für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt macht die Teilnahme an einer solchen Qualifizierung übrigens auch für stellvertretende Ortsbeauftragte zur Bedingung. Ausbildungsinhalte sind dabei neben technischer Schulung auch eine Qualifizierung für Führungskräfte. Manfred Metzger ist der zuständige Landesbeauftragte für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Unter seine Verantwortung fällt es auch, den Bernburger THW-Ortsbeauftragten zu bestätigen.
„Wir haben über unsere Geschäftsstelle in Magdeburg eine ehrenamtliche Einsatzkraft gefunden, die seit April den Ortsverband führt“, erklärte Manfred Metzger am Freitag auf Anfrage der MZ. Aber auch diese Frau müsse erst noch den erforderlichen Lehrgang absolvieren. „Der Ortsverband in Bernburg hat allein Technik und großtechnische Geräte, die etwa 1,6 Millionen Euro wert sind“, erläuterte der Landesbeauftragte, welche Verantwortung ein Ortsbeauftragter des THW zu übernehmen hat.
Allerdings müsse man bei den Anmeldungen für die bundesweiten Kurse mit einer gewissen Vorlaufzeit kalkulieren, erklärte Metzger. Neben der THW-Bundesschule im baden-württembergischen Neuhausen, wo die Mitarbeiter für Führungsaufgaben vorbereitet werden, gebe es eine weitere Bundesschule des THW in Hoya an der Weser. Dort würden die technischen Inhalte vermittelt. Eine Ausnahmeregelung für Bernburg hält der Landesbeauftragte für ausgeschlossen. „Ich kann nicht an einer Stelle eine Ausnahme machen, die anderen schaffen es doch auch“, verweist Metzger darauf, dass die ehrenamtlichen Kräfte fünf Jahre Zeit lang haben, sich zu qualifizieren.