Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Hochschule Anhalt einmal näher betrachtet

Strenzfeld - „Der ist auch so schon hübsch“, findet Julien Rivera, und meint den grün-metallisch schimmernden Feld-Sandlaufkäfer. Aber in der Vergrößerung erst! Die riesigen Augen, die Klauen... „Da bekommt man einen Eindruck, wie wunderschön die Natur ist.“ Rivera studiert im vierten Semester Naturschutz und Landschaftsplanung an der Hochschule Anhalt in Strenzfeld. Zum Tag der offenen Tür am Samstag hat er den Besuchern im Roemer-Haus einen Einblick in seinen Studiengang gewährt. Und da gehe es, wie er sagt, auch um Artenkenntnis, darum, Insekten bestimmen zu können. Gibt ihr Vorkommen doch Aufschluss über den Erhaltungszustandes der Lebensräume.
Familiäre Atmosphäre
Um etwas andere Lebensräume ging es indes in der Neuen Mitte. Hier waren landschaftsarchitektonisch Interessierte aufgefordert, ihre Ideen eines „Grünen Wohnzimmers“ maßstabgerecht umzusetzen - mit großen und kleinen Bausteinen. Ziemlich knifflige Angelegenheit, denn die kleine Gartenparzelle wäre in Echt kaum größer als 20 Quadratmeter. „Den vorhandenen Platz zu nutzen, darauf kommt es an“, erklärt Rolf Meyer, Student der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung. Er stammt aus Würzburg, ist seit zwei Jahren in Bernburg. Das Hochschulangebot schätzt er. „Uns wird hier viel geboten, es gibt interessante Exkursionen - und es ist ziemlich familiär. Die Professoren kennen einen mit Namen.“ Und das Drumherum? „Es ist halt eine Kleinstadt“, sagt Meyer. Aber eine, in der man sich wohlfühlen könne. Wohl fühlt sich hier auch Uta Gallrein. Die Diplomlehrerin für Erwachsenenbildung ist seit 30 Jahren an der Hochschule und betreute am Wochenende das Sprachlabor. „Ich unterrichte hier auch sehr gern“, sagt sie. Der technischen Ausstattung wegen, die Papier fast überflüssig macht. Über mangelndes Interesse konnte sich Gallrein zum Tag der offenen Tür nicht beklagen: „Es waren schon etliche voraussichtliche Studenten da, auch jüngere in Begleitung ihrer Eltern, die sich erkundigt haben.“ Und denen könne sie Strenzfeld nur ans Herz legen. „Das Campusähnliche fördert die Atmosphäre im positiven Sinn. Gutes, konzentriertes Lernen ist hier möglich.“ Allerdings: „Wenn man als Student auf Highlife aus ist, sollte man woanders hin“, sagt sie.
Noch einmal Student sein...
Und auch die vielen Besucher waren einmal mehr angetan - angefangen von den Fachbereichen und Studiengängen, über Labore und Forschungsräume, bis hin zur etwa 80 000 Bände umfassenden Bibliothek. Von Interesse waren aber auch die studentischen Projekte, Freizeitangebote - und nicht zuletzt das Gelände selbst. Manch Gast wäre da gern (nochmal) Student. „Für mich wäre das ideal gewesen“, sagt zum Beispiel Ingrid Horn. Die Bernburgerin war schon öfter in Strenzfeld. „Ich finde es wunderschön hier für Studenten, sie haben ihren Freiraum und können sich in der Natur bewegen.“ (mz)