1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Stadtkalender 2018 : Stadtkalender Bernburg 2018 : Wirklich und unwirklich

Stadtkalender 2018  Stadtkalender Bernburg 2018 : Wirklich und unwirklich

Von Andreas Braun 19.11.2017, 09:55
Diana Frost, Carl-Heinz Schmidt und Fotograf Simon Kirchhof (links) präsentieren im Thalia den „Stadtkalender 2018“.
Diana Frost, Carl-Heinz Schmidt und Fotograf Simon Kirchhof (links) präsentieren im Thalia den „Stadtkalender 2018“. Engelbert Pülicher

Bernburg - Wirklich und gleichzeitig unwirklich wirkt der „Stadtkalender 2018“. Das ist Fotograf Simon Kirchhof zu verdanken, der aus den von Carl-Heinz Schmidt zur Verfügung gestellten Ansichten nicht einfach alt und neu gegenüberstellt.

Kirchhof lässt das alte und neue Bernburg in einem Bild ineinanderfließen. Es entsteht eine Sicht auf Straßen und Gebäude oder ein ganzes Platzensemble, die es in der Realität nie gegeben hat.

Neuer Kalender von Bernburg: Vieles gibt es noch

Es zeigt dem Betrachter aber, das es vieles, was es in Bernburg war und was die Stadt ausmacht, noch gibt, und an anderer Stelle ergänzen alte Gebäude die Szene, wie der Kiosk auf einem Foto von 1937/1938 auf dem Lindenplatz.

Der Kiosk hat seit etlichen Jahren in einer Gartensparte seinen letzten Standort gefunden. Heute plätschert in der Nähe des einstigen Kiosk-Standortes ein neuartiger Brunnen mit Lichtspiel.

Die Fotos stammen allesamt aus dem Fundus von Schmidts Vater. Es ist ein richtiger Schatz von Aufnahmen, die bis auf das Kiosk-Bild aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts stammen. Sie sind also 90 Jahre und älter.

Auf große Erläuterungen ist im Kalender verzichtet worden. Es gibt lediglich eine Ortsangabe, und das sei auch so gewollt, sagt Kirchhof. „Jeder hat andere Erinnerungen an einen Ort, und somit verbindet jeder auch etwas anderes beim Betrachten der Fotos“, so der Fotograf.

Neuer Kalender von Bernburg: Bilder wirken schon durch die Gestaltung

Auch Schmidt findet, dass die Bilder allein schon durch die Gestaltung wirken. Zudem sei der Kalender von Bernburgern für Bernburger gemacht, wie auch der Zusatztitel besagt. „Es soll Spielraum für die eigene Fantasie bleiben“, so Schmidt, der auch Stadtführungen durchführt.

Erschienen ist der „Stadtkalender 2018“ in einer Auflage von 500 Stück, und er kostet 15 Euro. Das Titelbild ziert eine Fotomontage vom Markt.

Links ist eine der alten Aufnahmen mit einem Auto zu sehen, da die Straße damals noch befahrbar war. Die Aufnahme ist aus Richtung Brücke gemacht worden. Die Straße geht über in die aktuelle Zeit.

Neuer Kalender von Bernburg: Immer spannende Fotopirsch

Für Schmidt und Simon ist es immer spannend, wenn sie auf Fotopirsch gehen. Es ist nicht einfach, den genauen Standort wiederzufinden, den der Fotograf vor mehr als 90 Jahren eingenommen hatte.

Das und die technischen Einstellungen an der Kamera müssen soweit stimmen, dass die Fotos dann auch die gewünschte Wirkung haben.

Doch nicht nur Schmidt und Kirchhof sind verantwortlich für das fertige Produkt. Diana Frost hat, bevor der Kalender in Druck geht, immer noch ein Auge darauf.

Die Filialleiterin der Thaliabuchhandlung ist zwar keine gebürtige Bernburgerin, arbeitet aber gern in der Saalestadt und sie will mit dem Kalender ein Produkt aus der Stadt, die sie mag, anbieten.

Neuer Kalender von Bernburg: Mitarbeiter nehmen Probeexemplar unter die Lupe

„Bevor es los geht, haben wir hier immer ein Exemplar liegen. Da gucken meine Mitarbeiter drauf und wenn uns was auffällt, dann geben wir das weiter“, sagt die Frau, die mit den beiden Bernburgern zusammenarbeitet.

Dabei verrät sie aber auch, dass die Kalendersaison bereits im Juni startet. „Die Kunden sichern sich schon zeitig ihre Kalander für das darauffolgende Jahr.“

Für den Stadtkalender gibt es auch Vorbestellungen aus anderen Städten, in die Bernburger gezogen sind, sagt Diana Frost. Es werde doch eine ganze Reihe verschickt. (mz)