Stadt bleibt hart bei der Fläche
BERNBURG/MZ. - Knackpunkt beim Pep-Markt ist eine Verkaufsfläche für einen Lebensmittelmarkt. 1 800 Quadratmeter sind von der Stadt genehmigt. Alles andere sprenge den gesetzlichen Rahmen für das Sondergebiet, so Baudezernent Holger Köhncke. Gefordert werden von Edeka - die Kette würde hier ein E-Center ansiedeln - 3 500 Quadratmeter. Das würde für die Geschäfte in der Innenstadt großen Schaden anrichten, argumentierte Köhncke. Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) gestand den gut 140 Besuchern zwar zu, dass sie für sich und ihre Arbeitsplätze kämpfen. "Aber wir müssen uns Gedanken um die Innenstadt machen", unterstütze Schütze seinen Baudezernenten.
Steffen Appel, der das Bistro im Pep betreibt, machte den Vorschlag: "Geben Sie Edeka für den Pep-Markt mehr Platz und machen Sie zur Bedingung, dass Edeka im Kaufhaus ein E-Neukauf eröffnet." Letzteres hatte sich jüngst zerschlagen. So einfach gehe das nicht, dann kommen auch andere und wollen mehr. So Kaufland zum Beispiel, sagte FDP-Stadtrat Gerd Klinz. Kaufland solle man die 1000 Quadratmeter geben, schlug Uwe Amelang vor. Der Kunde solle entscheiden, wo er einkaufen geht. "Ich kann Ihre Angst verstehen, aber dafür besteht kein Grund. Der Standort hier wird nicht platt gemacht. Es wird sich immer ein Käufer finden", so Klinz, der noch einen drauf setzte. "Wenn es 50 000 Euro kostet, kauf ich es und sie bekommen den Quadratmeter zu drei Euro vermietet."
Detlef Mannich (CDU) und Hermann-Josef Ehling (Grüne) warnten, die Innenstadt zu vernachlässigen. "Der Pep-Markt ist ein Teil von Bernburg, aber er ist nicht Bernburg", so Mannich. Ehling versuchte deutlich zu machen, dass man den Standort erhalten wolle, aber man nun mal die Lage der gesamten Stadt im Blick habe. Jürgen Badzinski (Bernburger Bürgergemeinschaft), der zuweilen in lange Monologe verfiel, sieht darin, dass viele in Nachbarstädten einkaufen, eine "Abstimmung mit dem Auto" gegen Bernburg.
Reiner Telle (Opposition für Bernburg) sagte, dass der Pep-Markt abgeschrieben war, als die Entscheidung der B 6 n als Nordvariante fiel. Hier war auch einmal ein Südvariante vorgeschlagen gewesen. Die Gutachten zur Handelssituation seien alle Blödsinn. Eberhard Balzer zog die Gutachten heran. Aus Bernburg fließe Kaufkraft ab. Ein Aufwerten des Pep wirke da entgegen. Schütze indes wollte das anders gedeutet haben. Man müsse die Aussagen im Gutachten interpretieren, was er aber nicht tat.