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Spot an für alte Bernburger Bands

Von ANDREAS BRAUN 02.07.2009, 16:30

BERNBURG/MZ. - Später spielte er bei den "DaCapos" im Haus der Freundschaft (Bernburger Hoff) und dann wieder im Haus der Bauschaffenden bei den "Eternas". Das ist heute dem Erdboden gleich gemacht, wie so viele Erinnerungen an diese Zeit, sagt Spach.

Um an die Jahre des wilden Beats und Rocks, aber auch der guten Tanzmusik zu erinnern, haben das Museum und die Bernburger Musikergilde einiges auf die Beine gestellt. Bands in Bernburg und ihre Gesichte von 1950 bis 1990 stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die am 12. Juli eröffnet wird. Eine der Bands, das All-Sound-Quintett, das in den 80-er Jahren populär war, wird auf der Bühne vom Haus der Bauschaffenden spielen. Vor einem originalen Hintergrund, dem einzigen Teil, das noch übrig ist von dem früheren Tanzlokal, sagt Wolfgang Schütze, der damals mit Klaus Kaehlert, Peter Adler, Michael Fricke und Werner Hoffmann spielte. Letzterer ist inzwischen verstorben.

"Wer schon vor der Eröffnung einen Blick riskieren möchte, kann es auch schon am Sonnabend ab 19 Uhr tun", sagt Torsten Sielmon, Museumsmitarbeiter und mit der Gruppe Jet als stehender Schlagzeuger selbst einer, der im Reigen der Bands vertreten ist. "Vor dem Auftritt von Karat kann man die Ausstellung sehen", so Sielmon, der sich wünscht, dass auch die Rocker einen Abstecher in die Ausstellung machen. Die zeigt neben den Bernburger Musikgrößen auch seltene Ausstellungsstücke, die an Schlagerstar Frank Schöbel erinnern oder an Helga Hahnemann.

Gut 40 Bands und Unterhalter gab es in der Saalestadt zu Spitzenzeiten gleichzeitig. Die meisten waren Amateure, die sich nebenbei eine Mark dazuverdienten, sagt Gerhard Winkler. Er war DJ und Mitarbeiter im Kreiskabinett für Kulturarbeit, das die Künstler bis zur Oberstufe abnahm. Damit stand dann fest, in welchem Umfang die Künstler arbeiten durften und wie hoch ihr Stundensatz war.

Nur wenige konnten von der Musik leben. Ulfried Schöbe war einer davon. Er reiste mit verschiedenen Bands durch die DDR, war fast täglich unterwegs. "Das war eine irre Zeit" erinnert er sich. Mit der Wende kam dann für fast alle das Aus. "Es fehlen die Gaststätten, die die Räumlichkeiten haben und bezahlt werden muss es auch", sagt Schütze. Und, es muss ja auch gefordert werden vom Publikum.