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Schwimmhalle auf der "Alten Bibel Schwimmhalle auf der "Alten Bibel: Wasserratten dürfen wieder ran

Von Carsten Roloff 28.08.2020, 05:56
Objektleiterin Ricarda Müller kniet vor einem der fünf Startblöcke, die in der Zwangspause mit Antirutschmatten ausgerüstet worden sind.
Objektleiterin Ricarda Müller kniet vor einem der fünf Startblöcke, die in der Zwangspause mit Antirutschmatten ausgerüstet worden sind. Engelbert Pülicher

Bernburg - Die Schwimmenthusiasten der Region können derzeit ihrem Hobby noch unter freiem Himmel frönen, im Erlebnisbad „Saaleperle“ in Neuborna ihre Bahnen ziehen, sich in Gerlebogk, in der „Taiga“ oder einfach nur in der Saale abkühlen. Doch selbst die Hartgesottenen werden im spätestens einen Monat auf ein Freibad wohl oder übel verzichten. Einen kleinen Vorgeschmack auf den nahenden Herbst hat Sturmtief „Kirsten“ Mitte dieser Woche bereits gegeben.

Jedoch rechtzeitig bevor die bunten Blätter fallen und die Temperaturen unter die Marke von 20 Grad Celsius rutschen, wird die seit Mitte März wegen der Corona-Pandemie geschlossene Schwimmhalle auf der „Alten Bibel“ wieder ihren Betrieb aufnehmen. Am Montag, 31. August, 6 Uhr, werden sich die Türen für die Badegäste öffnen.

Limitierte Besucherzahl laut Vorgaben

Allerdings unter strengen Auflagen: Höchstens 25 weibliche und 31 männliche Personen dürfen gleichzeitig durch das Wasser kraulen. Hinzu kommen neun Saunabesucher sowie acht Mitarbeiter, die für den reibungslosen Ablauf im Hintergrund sorgen.

„Unser Hygienekonzept orientiert sich an den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Diese Gesellschaft hat den Pandemieplan für alle Schwimmhallen, Wellness-Oasen und Spaßbäder entworfen“, erklärt der Geschäftsführer der Bernburger Freizeit GmbH, Thomas Gruschka. Dabei richtet sich die maximale Höhe der Besucheranzahl nach dem Verhältnis zwischen der Wasser- und den vorhandenen Nebenflächen des Gebäudes.

Weitere Parameter sind die Gesamtgröße der Schwimmhalle sowie die Anzahl der Spinde. Mehr als 73 Menschen sind nach diesem vom deutschen Dachverband erarbeiteten Regeln nicht zugelassen.

Maskenpflicht beim Betreten der Schwimmhalle

„Beim Hereinkommen in die Halle sowie im Kassenbereich besteht Maskenpflicht“, weist Objektleiterin Ricarda Müller auf einen weiteren Aspekt hin und fügte hinzu. „Über das Kassensystem können wir die Anzahl der Besucher exakt feststellen. Eine weitere Kontrollmöglichkeit besteht durch die Schlüssel für die Spinde. Wir können nur 65 herausgeben. Eltern, die ihre Kinder zum Training bringen, müssen draußen warten.“

„Wenn sich nicht schnell etwas ändert, geht der Breitensport den Bach runter“

Dieser Aspekt, aber vor allem das limitierte „Schwimmer-Kontingent“, macht dem SV Serum Bernburg sehr zu schaffen. Außerdem haben die Talente in diesem Jahr noch keinen einzigen Wettkampf bestreiten können. „Es gibt in Deutschland nicht nur Fußballprofis, die von der ersten bis zur dritten Liga ihr Geld verdienen. Wenn sich nicht schnell etwas ändert, geht der Breitensport den Bach runter. Wir haben etwa 170 Mitglieder. Aufgrund der Begrenzung können wir keinen Schwimmunterricht für Kita-Kinder anbieten. Die Einnahmen fehlen in unserer Vereinskasse“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Schwimmen des SV Serum, Hans-Dieter Käferhaus.

Andererseits sind Hans-Dieter Käferhaus wie Abteilungsleiter Oliver Busch froh, dass die Kinder wieder vom Startblock springen können. „Wir kommen vielleicht mit den zulässigen Zahlen gerade noch so hin und lassen den Trainingsbetrieb erst einmal anlaufen. Vielleicht können wir in diesem Jahr noch einen Wettkampf ausrichten und auch wieder Schwimmunterricht nach den Herbstferien anbieten“, meint der Abteilungsleiter.

Schwimmunterricht im erlaubten Rahmen möglich

Der Schwimmunterricht der Schulen kann jedoch nach der Unterbrechung wieder in dem erlaubten Rahmen anlaufen. Wichtig für die Kinder, die sich damit noch sehr schwer tun.

„Wir geben den Eltern auch während des öffentlichen Badebetriebs Tipps, wie sie ihrem Nachwuchs beim Erlernen des Schwimmens helfen können“, berichtet Ricarda Müller, die mit ihren Kolleginnen Katrin John und Petra Hausmann die Halle wieder auf Vordermann brachte. Die noch anfallenden Wartungsarbeiten an der Heizungs- und Lüftungsanlage sowie der Wasser- und Dosiertechnik (Pumpen und Filter) werden ebenfalls bis Montag abgeschlossen sein.

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Übrigens: Die Bernburger Wasserratten können bis zum 6. September zwischen einem Sprung ins kühle Nass unter dem Hallendach oder unter freiem Himmel im Erlebnisbad „Saaleperle“ wählen. Wann das Freibad in Neuborna für dieses Jahr endgültig seine Pforten schließt, sei laut Thomas Gruschka in erster Linie von der Witterung abhängig – Verlängerung und Ausweichmöglichkeit also durchaus möglich. (mz)

Thomas Gruschka probiert den neu geschaffenen Desinfektionsspender in der Schwimmhalle aus.
Thomas Gruschka probiert den neu geschaffenen Desinfektionsspender in der Schwimmhalle aus.
e. pülicher