Schwangerschaftsberatung in Bernburg: Schwangerschaftsberatung in Bernburg: Land Sachsen-Anhalt zahlt Zuschüsse für zwei Jahre

Bernburg/MZ - Schwangerenberaterin Sabine Thiede und ihre Vorgesetzte, Fachdienstleiterin Christel Wenzel, haben es jetzt schwarz auf weiß: Jeweils 56.800 Euro bekommt die in der Bernburger Friedensallee 25 ansässige Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung des Salzlandkreises für die Jahre 2015 und 2016 vom Land Sachen-Anhalt. Im Beisein von Landrat Markus Bauer haben die beiden Frauen den entsprechenden Zuwendungsvertrag am Montag aus den Händen von Sozialminister Norbert Bischoff in Empfang genommen. Damit ist die Beratungsstelle vorerst gesichert.

Im vergangenen Jahr sah das noch ganz anders aus. Damals stand die kommunale Einrichtung auf der Kippe. Das Landesverwaltungsamt wollte sie ursprünglich aus dem Sicherstellungsplan streichen. Das hätte das Aus bedeutet. Doch die Bernburger legten Widerspruch gegen die Entscheidung ein, argumentierten über fünf Seiten - und hatten damit Erfolg.

Die Beratungsstelle ist Anlaufpunkt für Schwangere und Angehörige in allen die Schwangerschaft betreffenden Fragen, etwa rechtliche oder finanzielle, sowie in Krisensituationen. Und die Zahlen belegen ihren Stellenwert. 2014 fanden laut Thiede 838 Beratungen statt. In diesem Jahr stehe man bereits bei 171. Es seien vor allem Bernburger, die die Beratungsstelle aufsuchen - darunter „reichlich Alleinerziehende“ -, aber auch aus Könnern, Alsleben, Nienburg sowie den umliegenden Orten und vereinzelt den benachbarten Landkreisen würden die Ratsuchenden in die Saalestadt kommen. Dabei gehe es nicht selten auch um Schwangerschaftsabbrüche. Im vergangenen Jahr kamen 84 Frauen zur Konfliktberatung, im laufenden seien es bislang 14 gewesen.

Die Bernburger Beratungsstelle ist eine von acht in Sachsen-Anhalt, in denen die Zuwendungsverträge direkt übergeben wurden - beziehungsweise bis zum 19. März noch werden. Mit knapp drei Millionen Euro fördert das Land insgesamt 39 Einrichtungen.