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Schmerzpatienten äußern Protest

Von Paul Spengler 12.05.2006, 15:53

Bernburg/MZ. - Zahlreiche Bernburger Schmerzpatienten sind ungehalten darüber, wie chronisch Schmerzkranken im Landkreis Bernburg bereits vorhandene Behandlungsmöglichkeit aus Kostengründen vorenthalten werden. Bei einem Treffen von Mitgliedern der Deutschen Schmerzliga / Ortsgruppe Bernburg wurde am Donnerstag ein Protestschreiben verlesen, das an die Beschwerdestelle der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Magdeburg adressiert ist.

"Aus für uns unerklärlichen, unverständlichen Gründen müssen wir feststellen, dass trotz neuestem medizinischen Standard und besten ärztlichen Voraussetzungen am Klinikum Bernburg keine ambulante Schmerztherapie mehr durchgeführt werden darf", heißt es in diesem Schreiben.

Das Bernburger Klinikum verfügt mit dem Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Professor Dr. Walied Abdulla, und dessen Oberarzt Dr. Ralf Rehwinkel seit mehreren Jahren über zwei bewährte Schmerztherapeuten. Leider sei es gegenwärtig aus Kostengründen weniger betuchten Betroffenen nicht möglich, diese Behandlung auch tatsächlich in Anspruch zu nehmen, klagen die Patienten. "Mir hat man erst vor 14 Tagen gesagt, eine Behandlung ist möglich, ich müsste sie aber privat bezahlen", berichtete eine Patientin.

Für den 15. November dieses Jahres bereitet die Gruppe den 2. Bernburger Schmerztag vor. "Wir wollen zum Schmerztag im November auch Betroffene aus dem künftigen Salzlandkreis einladen", kündigt Organisator Torsten Sielmon an.

In den gegenwärtigen Landkreisen Schönebeck und Aschersleben-Staßfurt haben sich Schmerzpatienten seines Wissens nach noch nicht zu Selbsthilfegruppen zusammen geschlossen, weiß er aus Berichten von Patienten aus den Nachbarkreisen. Die Bernburger Ortsgruppe hatte sich erst nach dem 1. Bernburger Schmerztag am 16. November 2005 zusammen gefunden (die MZ berichtete).