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Plömnitz Salzlandsparkasse spenden 600 Euro an Tierheim Plömnitz bei Bernburg: Geld für Hütten, Halsbänder und Leinen

Von Franz Ruch 09.07.2020, 12:56
Geschäftsstellenleiter Mario Radecke übergibt die Geldspende an die stellvertretende Leiterin des Plömnitzer Tierheims, Rasa Zacharias.
Geschäftsstellenleiter Mario Radecke übergibt die Geldspende an die stellvertretende Leiterin des Plömnitzer Tierheims, Rasa Zacharias. Engelbert Pülicher

Plömnitz - Rocco schaut noch etwas verschlafen, dann schüttelt er sich, bellt zweimal laut und dreht sich freudig im Kreis. Der große graue Kaukasische Schäferhund mit den treu-braunen Augen hat Svetlana Frühauf entdeckt - und ist sichtlich begeistert darüber.

Die Freude teilt auch seine ehrenamtliche Helferin. Die 54-Jährige besucht den zotteligen Rüden seit der Corona-Krise wieder regelmäßig, pflegt ihn und führt den Vierbeiner zum Gassigehen aus.

„Rocco ist das ganze Jahr draußen“, sagt die stellvertretende Tierheim-Leiterin, Rasa Zacharias. Wegen des langen Fells fühlt sich die ursprünglich aus Russland stammende Rasse auch bei niedrigen Temperaturen im Freien wohl.

Die Spende wird für Hütten, Halsbänder und Leinen verwendet

Damit sich Rocco und die 32 anderen Hunde, die aktuell im Tierheim ein Zuhause finden, auch weiter so wohlfühlen können, brauchen sie neue Hütten, Halsbänder und Leinen. Das Geld dafür haben sie am Mittwoch bekommen. Die Salzlandsparkasse überreichte eine Spende über 600 Euro an das Tierheim.

Die meisten Hundeleinen und Halsbänder, die die Vierbeiner im Plömnitzer Tierheim tragen, sind Spenden von Besuchern, sagt Rasa Zacharias. Mit der Zeit reißen diese ein, lassen sich nicht mehr gebrauchen und müssen ersetzt werden. 

Ähnliches treffe auch auf die Hundehütten zu. „Die Hunde knabbern und beißen gerne an den Hütten“, erzählt die stellvertretende Leiterin. Deswegen würde sie gerne die in die Jahre gekommenen Holz-Unterschlupfe so weit wie möglich renovieren oder neu anschaffen. „XXL-Hunde brauchen auch eine große Hütte“, sagt sie.

Eine große, für den Winter ausreichend isolierte Hütte, koste im Schnitt 300 bis 500 Euro. „Nach oben ist die Grenze natürlich offen“, so Rasa Zacharias. Strapazierfähige Leinen aus Leder oder Nylon würden das Tierheim um die 80 Euro kosten.

Hunde, die auf ein neues Zuhause warten, gibt es genug im Plömnitzer Tierheim. „Einige sind allerdings schon älter und deshalb schwieriger zu vermitteln“, sagt die stellvertretende Leiterin. Einer von ihnen ist Rex. Der schwarz-braune Labradormischling ist zwölf Jahre alt.

In Menschenjahren gehört er damit schon zum alten Eisen. „Er ist total lieb, aber eben schon sehr alt und viele wollen junge Hunde“, sagt Rasa Zacharias. Dabei hat Rex einiges zu bieten: Trotz seines Alters habe er kein Problem, seinem Herrchen beim Fahrradfahren zu folgen und Zuhause sei er sehr verschmust.

Rasa Zacharias empfiehlt, ältere Tiere an ältere Menschen zu vermitteln

Deshalb biete sich Rex vor allem für ältere Menschen an, die einen ruhigeren und zutraulichen Begleiter suchen. Ohnehin sei das Zusammenspiel von Hund und Herrchen entscheidend. 

Deswegen würden die Mitarbeiter im Tierheim schon vor einer erfolgreichen Vermittlung auf die passende Chemie achten. „Bei mir gehen die Alarmglocken an, wenn 60-Jährige einen Welpen wollen“, sagt Rasa Zacharias.

Zwar sei das kein zwingender Grund, eine Vermittlung abzulehnen, aber ältere Hunde würden oftmals auch einfach besser zu älteren Herrchen oder Frauchen passen, sagt sie.

Es gibt allerdings auch Hunde, die aus ganz anderen Gründen im Tierheim festsitzen. So zum Beispiel der achtjährige Boxer-Mastiff-Mischling Akira. Sie ist schon seit zwei Jahren zur Verwahrung in Plömnitz, weil ihr Herrchen im Gefängnis sitzt und sich weigert, Akira abzugeben.

Auch Rocco hat es in Hinblick auf eine mögliche Vermittlung schwer. Bevor der Rüde nach Plömnitz kam, habe es wegen der schlechten Haltung durch den ehemaligen Besitzer einen Biss gegeben, erzählt die stellvertretende Leiterin.

Deswegen müssen neue Hundehalter einen Sachkundenachweis zum richtigen Umgang vorlegen. Außerdem muss Rocco einen sogenannten Wesenstest bestehen. „Das kostet natürlich alles Geld“, sagt Rasa Zacharias.

(mz)