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Salzlandkreis Salzlandkreis: Persönlichkeiten sind immer gefragt

Von MARKO JESCHOR 27.04.2011, 15:43

BEBITZ/MZ. - Sascha Korn ist auf dem besten Weg seine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik zu beenden. Derzeit befindet sich der 22-Jährige im letzten Ausbildungsjahr. Noch bis September wird er in der Flanschenwerk Bebitz GmbH als Azubi arbeiten, danach wahrscheinlich einen Arbeitsplatz im Werk angeboten bekommen. Mit Sascha und fünf weiteren Azubis will sich das "alte" Werk weiter konsequent verjüngen.

Der 22-Jährige wollte eigentlich bei der Bundeswehr seinen Dienst vollrichten. Das klappte aber nicht. Stattdessen bekam der Gerlebogker die Chance, im Flanschenwerk anzufangen. Mittlerweile ist er froh, die Möglichkeit nicht vertan zu haben. Ebenso froh ist sein Ausbildungsbetrieb: "Sascha hat uns überzeugt", sagt Matthias Schweigel, der seit acht Jahren die jungen Menschen ausbildet.

Die Voraussetzungen für einen Lagerlogistiker sind relativ einfach gehalten: Die Noten in der Realschule müssen stimmen. Vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern sollte der Bewerber auf Zack sein. "Wichtig ist außerdem, dass uns der Mensch in seiner Persönlichkeit überzeugt", sagt Jürgen Bach, der Prokurist der GmbH.

Daneben sind natürlich Fertigkeiten gefragt, die man in der Stahlbranche eben mitbringen muss. Sprich: geschickte Finger, Kraft zum Zupacken, insbesondere aber den Willen im Team zu arbeiten und die Fähigkeit zu kommunizieren. Alles in einer Person, das sei inzwischen schwierig zu finden, beschreibt Bach den qualitativen Abwärtstrend bei den Azubis. Der Trend machte anscheinend in den vergangenen Jahren auch nicht vor dem Bebitzer Werk Halt.

Wer wie Sascha Korn tatsächlich in Bebitz angenommen wird, der muss nicht nur arbeiten und lernen. Er bekommt auch ausreichend Geld dafür. Zwar zahlt die GmbH nicht nach Tarif, auf 600 Euro brutto kam Korn im ersten Jahr trotzdem. Im dritten Lehrjahr sind es schon 700 Euro. Zusätzlich bekommt der 22-Jährige eine Pauschale, die die Kosten abdeckt, um zur Berufsschule zu fahren. Nach seiner Ausbildung wird er rund 1600 Euro brutto auf seinem Lohnschein finden, zuzüglich der Zuschläge für das Schichtsystem.

An drei bis vier Tagen pro Woche arbeitet Sascha im Werk. In den ersten vier Monaten machte er quasi seine Grundausbildung in der Lehrwerkstatt. Mittlerweile kann er Material annehmen (Hoflager) und bereitstellen (Rolllager). Viele Arbeitsabläufe werden mit Hilfe von Computern abgewickelt - mit modernen Rechnern sollte man also umgehen können. Während seiner Ausbildung machte der 22-Jährige auch den Kran- und Gabelstaplerschein ebenso wie den Erste-Hilfe- und Ladungssicherungsschein.

Neben der Praxis bekommt Korn auf einer Berufsschule in Bitterfeld die theoretischen Ansätze des Berufs vermittelt. Derzeit bereitet er sich intensiv auf seine Abschlussprüfung vor, die von der Industrie- und Handelskammer abgenommen wird.

Perspektiven bietet die Ausbildung zum Lagerlogistiker im Flanschenwerk, weil ein effizientes Logistiksystem in der globalisierten Welt immer wichtiger wird. Selbst wer nicht übernommen wird, kann mit der Ausbildung problemlos in anderen Gewerben (zum Beispiel Handel, Dienstleistung) arbeiten.