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Rudern: Europameisterschaft in Glasgow  Rudern: Europameisterschaft in Glasgow : Goldener Kurzurlaub

Von Carsten Roloff 08.08.2018, 05:56
Maximilian Planer (2.v.r. hinten) und seine Kameraden im Deutschland-achter zeigen nach der Siegerehrung bei der Rudern-EM in Glasgow ihre Goldmedaillen.
Maximilian Planer (2.v.r. hinten) und seine Kameraden im Deutschland-achter zeigen nach der Siegerehrung bei der Rudern-EM in Glasgow ihre Goldmedaillen. AP

Bernburg - Bei den internationalen Regatten in den vergangenen beiden Jahren lief für Maximilian Planer immer der gleiche Spielfilm ab.

Erst hängte der Bernburger mit seinen Teamkollegen Johannes Weißenfeld (Ruderclub Herdecke), Felix Wimberger (Passauer Ruderverein), Torben Johannesen (Ruder-Club Favorite Hammonia), Jakob Schneider (Ruderklub am Baldeneysee Essen), Malte Jakschik (Ruderverein Rauxel), Richard Schmidt (Ruderverein Treviris Trier) und Schlagmann Hannes Ocik (Schweriner Rudergesellschaft) im Deutschland-Achter die Konkurrenz ab und legte am Siegersteg an.

Anschließend wurde der Berliner Steuermann Martin Sauer von den acht Recken ins Wasser geworfen und nach einem kleinen Schluck Siegersekt das Flugzeug nach Deutschland bestiegen.

Ruder-Europameisterschaft: Titel wird verteidigt

Bei der diesjährigen Europameisterschaft in Glasgow holte der zukünftige Journalist zum dritten Mal in seiner Laufbahn die Goldmedaille bei den kontinentalen Meisterschaften und verteidigte mit der deutschen Crew erfolgreich den Titel aus dem vergangenen Jahr.

Doch diesen Triumph konnte Maximilian Planer ganz entspannt genießen.

„Die Hetzerei zum Flieger nach dem Wettkampf ist diesmal ausnahmsweise ausgeblieben. Ich konnte gemeinsam mit meiner Familie noch drei sehr schöne Tage in Glasgow verbringen“, erzählte der 27-jährige Weltmeister, der mit seinen Teamkollegen in den vergangenen beiden Jahren kein einziges Rennen verlor.

Ruder-Europameisterschaft: Erholung in der schottischen Metropole

Nach dem EM-Sieg schlenderte der Champion mit Vater Steffen, Mutter Susanne und Schwester Rosanna durch die schottische Metropole, sie gingen gemeinsam essen und stießen natürlich auch auf die Fortsetzung der Siegesserie des deutschen Flaggschiffes an.

Auf dem George Square, dem Markt in der City, war eine riesige Bühne aufgebaut, auf der mehrere Bands Livemusik spielten.

Ruder-Europameisterschaft: Ganze Familie ist nicht oft beisammen

„Es kommt nicht mehr so oft vor, dass wir als ganze Familie ein paar Tage gemeinsam verleben können. Das klappte in den vergangenen Jahren manchmal sogar zum Jahreswechsel nicht. Deswegen haben wir diese Chance genutzt“, erklärte Maximilian Planer, der auch das neue Format der Europameisterschaften mit Titelkämpfen im Rudern, der Leichtathletik, im Schwimmen, im Golf, im Radsport und im Triathlon begrüßte.

Ruder-Europameisterschaft: Wie kleine olympische Spiele

„Vor einem Jahr bei unserem EM-Gold in Racice war keine Fernsehanstalt vor Ort. Diesmal wurde nicht nur unsere Sportart durch die TV-Übertragungen deutlich besser wahrgenommen. Es hatte schon das Feeling von kleinen Olympischen Spielen. Der Plan, diese Titelkämpfe in geballter Form so aufzuziehen, ist aus meiner Sicht aufgegangen.“

Ruder-Europameisterschaft: Die Daumen gedrückt

Der frisch gekürte Europameister nutzte seine freien Tage außerdem, um seinen „Schwimm-Kumpeln“ Jakob Heitmann (Essen) und Jan-Philipp Glania (Frankfurt) die Daumen am Beckenrand zu drücken.

Den Westfalen lernte Planer bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und den Hessen im Jahr 2014 bei einem Urlaub der deutschen Champions kennen.

Ruder-Europameisterschaft: Beste Werbung für Verein und Land

Der Triumph des Bernburger Champions kam in seiner Heimatstadt natürlich auch besonders gut an.

„Wir sind stolz auf Max. Eine bessere Werbung für den Verein und das Bundesland Sachsen-Anhalt gibt es einfach nicht, wenn sein Name bei den Fernsehübertragungen im gleichen Atemzug mit dem Bernburger Ruderclub fällt“, sagte der Vorsitzende des BRC, Gerhard Hartkopf, der mit seinen Vereinsmitgliedern bereits Ende September erneut Grund zum Jubeln hat.

Dann steigt die Ruder-WM in Plovdiv (Bulgarien). Die Vorbereitung zum Saisonhöhepunkt startet am Mittwoch.

Dann sieht Max Planer seine Teamkollegen im Trainingslager in Völkermarkt (Österreich) wieder.

Auf dem von der Drau aufgestauten Stausee wollen die Schützlinge von Uwe Bender dafür sorgen, dass sie weiterhin ungeschlagen bleiben.

Sollte dies passieren, wäre das zweite WM-Gold im Seniorenbereich für den Bernburger Ruderrecken im Achter perfekt. (mz)