Reformationsjubiläumin in Bernburg Reformationsjubiläumin in Bernburg: "Salz der Erde" erkunden

Bernburg - Es ist noch nicht lange her, da bekam Bernburg den Titel „Europäische Stadt der Reformation“ verliehen: Dies geschah nicht ohne Grund, schließlich ist die Saalestadt eng mit Martin Luther verbunden. In Bernburg führte Fürst Wolfgang von Anhalt, ein Wortführer der Reformation und Freund Luthers, bereits im Jahre 1526 die Reformation ein. Als weltweit einzigartiges Baudenkmal der sogenannten Fürstenreformation gilt das in den Jahren 1538 und 1539 errichtete Fürstenhaus auf der Burg Bernburg.
Kein Wunder also, dass im kommenden Jahr, wenn die Reformation ihr 500-jähriges Jubiläum feiert, auch in der Saalestadt gefeiert wird. Bislang stehen, laut dem stellvertretenden Oberbürgermeister Paul Koller, mehr als 40 Veranstaltungen im Terminkalender.
Höhepunkt der Feierlichkeiten wird am 18. Mai 2017 der Europäische Stationenweg sein, der dann unter dem Motto „Salz der Erde - Leben mit Geschmack“ Halt auf dem Karlsplatz in Bernburg macht. Das Motto des Stationenweges nimmt Bezug auf die Tradition der Salzförderung in der Region, ebenso jedoch auch auf die biblische Bergpredigt im Matthäusevangelium.
Mehr als 100 Haupt- und Ehrenamtliche bereiten das Fest vor. „Der Stationenweg ist zudem eingebunden in das Bernburger Stadtfest vom 18. bis 20. Mai, zu dem ein historischer Festumzug geplant ist“, sagte Koller.
„Das Jubiläum ist ein guter Grund zum Innehalten und zur Reflexion“, sagte Kreisoberpfarrer Karl-Heinz Schmidt bei einem Pressegespräch. Er erinnerte vor allem daran, dass die Menschen damals vor der Reformation enorme Ängste gehabt hätten, die Reformation durch Luther habe sie beruhigt.
„Die Reformation war ein Entängstigungs-Programm, als ein solches kann man die Feierlichkeiten auch sehen“, so Schmidt. Wichtig sei, dass man den Europäischen Stationenweg in Bernburg nicht als „rein kirchliches Projekt“ sehe, erklärte der Kreisoberpfarrer. Im November startet der Europäische Stationenweg, ehe er im Mai 2017 in Wittenberg in die „Weltausstellung Reformation“ mündet. Städte in den Niederlanden und in Ungarn, in Slowenien und Irland werden ebenso angefahren wie Rom, Augsburg, Worms und die Wartburg. Die Tour macht an 68 Stationen jeweils rund 36 Stunden lang Halt und informiert: Regionale und ökumenische Partner laden zu einem Fest mit zahlreichen Veranstaltungen ein, um lokale Beziehungen zur Geschichte der Reformation aufzudecken. „Das Fest in Bernburg wird aus vier Elementen bestehen“, erklärte Kreisoberpfarrer Schmidt und zählte auf: “Aus dem Truck, aus einem Türrahmen aus dem Salzstock, der Gesprächsforen einen Platz geben wird, eine Präsentation der Partner und eine Bühne runden das Fest ab“. Auf der Bühne werden ein Musical und Konzerte den Besucher unterhalten, außerdem wird dort ein Gottesdienst gefeiert.
„Der Truck wird auch als Geschichten-Mobil bezeichnet, weil er von überall Geschichten mitbringen wird“, erklärte Annett Helmecke-Possehl, Projektkoordinatorin der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Im Zuge dessen veranstaltet die Landeskirche einen Geschichten-Wettbewerb. „Jeder, der Lust auf kreative, unterhaltsame oder auch berührende Weise seine Reformationsgeschichte erzählen möchte, laden wir zur Teilnahme ein“, sagt sie. Der Gegenwartsbezug sei besonders wichtig. „Auch aktuelle Auswirkungen der Reformation können eine Rolle spielen, oder die Salztradition in unserer Region“, so Annett Helmecke-Possehl. Die Teilnehmer können Wort-, Bild-, Musik- und Theaterbeiträge bis einschließlich 31. März 2017 einreichen. Eine achtköpfige Jury vergibt in vier Gruppen (bis 12 Jahre, 13-27 Jahre, ab 28 Jahre und Senioren) Geldpreise in Höhe von je 150 Euro, 100 Euro und 50 Euro.
Da vor allem Schulen an dem Wettbewerb teilnehmen sollen, erhält jede Schule in der Saalestadt eine Luther-Figur von Playmobil. „Diese kann für Video- oder auch Fotoaufnahmen genutzt werden“, so Annett Helmecke-Possehl. Die Gewinner-Geschichten sollen bei der „Weltausstellung Reformation“ in der Lutherstadt Wittenberg präsentiert werden.
Mehr Informationen zum Europäischen Stationenweg und auch alle Teilnahme-Informationen und Anforderungen für den Geschichten-Wettbewerb findet man unter dem folgenden Link: www.landeskirche-anhalts.de/
stationenweg-bernburg.
(mz)