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"IT macht Schule" Plattform "IT macht Schule" bewährt sich im Salzlandkreis: Am Gymnasium Carolinum wurden fast alle Schüler erreicht

Von Andreas Braun 28.06.2020, 14:56
Landrat Markus Bauer (l.) erkundigt sich bei Sandra Lehretz, Schulleiter Steffen Schmidt und Schülersprecher Bill Heyer, wie es während der Schulschließung lief. 
Landrat Markus Bauer (l.) erkundigt sich bei Sandra Lehretz, Schulleiter Steffen Schmidt und Schülersprecher Bill Heyer, wie es während der Schulschließung lief.  Engelbert Pülicher

Bernburg - Sandra Lehretz steht an einer Tafel. So, wie es Lehrer eben tun, wenn sie unterrichten. Doch es ist keine Tafel, auf die man mit Kreide schreibt, sondern es ist eine digitale Tafel. Ab kommenden Schuljahr wird die junge Frau, die noch als Studienreferendarin am Gymnasium Carolinum in Bernburg arbeitet, eben dort als Lehrerin für Englisch und Geografie unterrichten.

Sandra Lehretz zeigt, wie in Zeiten von Corona mit Schülern gearbeitet wurden, was für Möglichkeiten es gab, Aufgaben zu verteilen, sie zu kontrollieren und auch mit Schülern zu kommunizieren.

Die Vorführung zeigte einerseits, wie das Unterrichten in schwierigen Zeiten geht, anderseits, wie in Zukunft auch in der Schule die Digitalisierung voranschreitet. „Solche Tafeln wünschen wir uns in jedem Klassenraum“, machte dann Schulkoordinator Torsten Wiehle auch deutlich.

„Solche Tafeln wünschen wir uns in jedem Klassenraum“, sagt Schulkoordinator Wiehle 

Hintergrund ist die Strategie des Landkreises, sich für eben diese Zukunft zu rüsten. Mit der Plattform „IT macht Schule“ sieht sich Landrat Markus Bauer (SPD) auf dem richtigen Weg.

Der Landkreis hat hierfür ein eigenes Rechenzentrum aufgebaut und ein eigenes Netzwerk an den Schulen installiert. „Das hat dazu geführt, dass wir sofort reagieren konnten, als die Schulen geschlossen wurden. Wir waren vorbereitet, obwohl nie jemand mit solch einer einschneidenden und plötzlichen Maßnahme rechnen konnte.“

„Die Schulschließungen kamen für uns alle völlig unerwartet. Mithilfe des Salzlandkreises haben wir dennoch schnell fast alle Schüler digital erreicht“, bestätigt Steffen Schmidt, Schulleiter des Gymnasiums Carolinum. „Das Portal ist unfassbar übersichtlich. Es hat vielen Schülern geholfen, Daten hochzuladen und sich auszutauschen“, sieht auch Schülersprecher Bill Heyer.

Doch er kennt auch die Tücken. „Mein Bruder hatte Probleme mit er Anmeldung. Erst ging es nicht, dann hatte er ein neues Passwort angefordert und das ging nur immer eine halbe Stunde gut, dann flog er wieder raus“, so Bill Heyer, der auch noch auf ein anderes Problem aufmerksam machte.

„Wir sind drei Jungs, alle am Gymnasium, aber wir hatten nur einen PC. Das war nicht einfach, uns da aufzuteilen“, so Bill Heyer. Und was dem Schülersprecher, der die 11. Klasse besucht, auch fehlt, ist ein Tool für Videokonferenzen.

Das sei in Arbeit, konnte Bauer zusagen und nahm die anderen Punkte auf. An der Verlässlichkeit müsse gearbeitet werden. Doch es waren auch mit einem Mal große Kapazitäten, die abgefordert wurden. Ob Hardware einmal Bücher ersetzen wird, werde sich zeigen.

Doch ohne die entsprechende Unterstützung eines Rechenzentrums nütze das wenig. Die Grundlage sei geschaffen und Bauer bot erneut dem Land an, die Erfahrungen und das Rechenzentrum landesweit zu nutzen.

Die Gefahr von weiteren Schulschließungen sei noch nicht gebannt, erklärte der Landrat

„Wir haben früh erkannt, dass eine moderne IT-Ausstattung in unseren Schulen für den Unterricht notwendig ist. Wie wichtig solche Investitionen sind, hat uns die Corona-Krise jetzt ganz deutlich gezeigt.“

Bauer betonte, die Gefahr von weiteren Schulschließungen sei noch nicht gebannt. Das sehe man auch in Sachsen-Anhalt. Es sei zumindest aber gut zu wissen, dass der Salzlandkreis seine Schulen bestmöglich beim sogenannten „Homeschooling“ unterstützen könne.

Mit „IT macht Schule“ investiert der Salzlandkreis seit 2014 stetig in die digitale Infrastruktur an den Schulen in eigener Trägerschaft. (mz)