Ohne Sänger kein Lied für Bernburg
Bernburg /MZ. - Anlässlich der 1200-Jahr-Feier des Bernburger Ortsteiles Waldau suchen die Stadt Bernburg und die Mitteldeutsche Zeitung ein Lied, das sich in seinem Inhalt mit der Saalestadt oder ihren Berühmtheiten beschäftigt. Um den Anreiz zu erhöhen, so Meißner, sei ab sofort auch das Bürgerradio Harz-Börde-Welle mit im Boot. "Jeweils freitags zwischen 15 und 17 Uhr sollen dort sämtliche Lieder vorgestellt werden."
Zwei Hoffnungen darauf, dass die Bernburger und speziell die Waldauer doch bald ihr ganz eigenes Lied vor sich hin pfeifen können, gibt es allerdings. Thomas Börner von der Bernburger Band "Tänzchentee" hat zumindest schon eine Idee. "Was Modernes, eine Mischung aus allem, was wir so machen", gab er einen vagen Vorgeschmack. Zwar habe die Gruppe derzeit ordentlich zu tun, "aber bis zum Einsendeschluss am 1. Juli müssten wir das schaffen."
Der zweite Liedschatz für einen Lokalhit ruht in einem uralten Notenhefter von Christel Mühlbach. Text und Melodie stammen aus der Feder des Bernburgers Fritz Fricke. "Fritze war ein super Musiker", schwärmt die Rentnerin. Bei ihm lernte sie Akkordeon, und als Fricke wegzog, brachte sie sich dessen Marschlied "Bernburger Land" selbst bei. "Du liegst im Tal der Saale", stimmt Christel Mühlbach denn auch gleich schwungvoll an.
Leider verlässt die 65-Jährige langsam die Beweglichkeit ihrer Finger. Auch deshalb hat sich Ilse Hüllweck von der Musikschule Bernburg angeboten, das Stück sowie ein weiteres altes Lied mit dem Titel "Unterm alten Schloss zu Bernburg" aufzunehmen, wie die Akkordeonlehrerin erzählt. "Vielleicht spiele ich auch mit einem Schüler zusammen." Zudem wolle ihr Mann, Andreas Hüllweck, der ebenfalls an der Musikschule unterrichtet, eine oder zwei seiner Gesangsschülerinnen um stimmliche Unterstützung bitten.
Die Zusammenarbeit mit Lehrern der Musikschule zur Vertonung sei allerdings eine Ausnahme, unterstrich am Mittwoch Schuldirektorin Antje Karls. "Das ist eher eine private Sache zwischen Frau Hüllweck und Frau Mühlbach." Das klare Angebot der Musikschule an alle Komponisten und Texter laute: Nutzung des Tonstudios - zum üblichen Preis von 18 Euro pro Stunde. "Inklusive unserem Techniker Michael Koch, der den Machern eines Bernburgliedes bei der Produktion der CD unter die Arme greift."