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Malzfabrik in Könnern Malzfabrik in Könnern: Eine Lösung für den Schandfleck?

Von katharina thormann 19.06.2014, 13:51
Seit langem hoffen die Anwohner, dass die ehemalige Malzfabrik in Könnern abgerissen wird.
Seit langem hoffen die Anwohner, dass die ehemalige Malzfabrik in Könnern abgerissen wird. engelbert pülicher Lizenz

könnern/MZ - Sämtliche Scheiben sind eingeschlagen, das Dach ist löchrig - vom Überbleibsel der ehemaligen Malzfabrik am Bahnhof in Könnern ist nichts mehr zu retten. Da ist sich nicht nur Martin Jäger sicher. Der Könneraner wohnt direkt neben der Industrieruine und bringt das auf den Punkt, was auch viele seiner Nachbarn denken: „Es ist ein echter Schandfleck und er wertet das ganze Viertel ab.“

Selbst der Stadtverwaltung sind die beiden übrig gebliebenen Gebäude an der Straße in Richtung Ilbersdorf ein Dorn im Auge. „Uns sind aber die Hände gebunden“, bedauert Mario Braumann vom Haupt- und Planungsamt der Stadt. Sicherlich sei das kein schöner Anblick am Ortsteingang in Richtung Stadt. Allerdings befindet sich die Fläche seit vielen Jahren schon in Privatbesitz.

Zukauf war Bedingung der Treuhand

Im Besitz von Christoph Thormann aus Landsberg um genau zu sein. „Mir gefällt der derzeitige Zustand auch nicht, aber es ist eine finanzielle Frage“, sagt Thormann, dessen Tochter die Landsberger Brauerei von ihm übernommen hat. Dass er nach der Wende überhaupt zu dem ruinösen Grundstück in Könnern kam, hat mit seinem Beruf zu tun. „Als ich die Malzfabrik in Landsberg kaufen wollte, musste ich die Fabrik in Könnern mit dazu nehmen. Das war damals Bedingung der Treuhand.“ Seit der Zeit habe er viel unternommen, um Investoren für die Fläche zu finden.

Erst wollte ein Logistiker dort einen Umschlagplatz errichten, dann gab es Interessenten, die dort eine Energieanlage bauen wollten. Doch aus allen Plänen ist nichts geworden. Ärger gab es dann auch beim Abriss der Flächen. Erst im vergangenen Monat ist ein Rechtsstreit mit der Abrissfirma zu Ende gegangen.

Diese hatte sich die Wertstoffe wie Holz und Metall gesichert und habe dann den Abriss abgebrochen. Zumindest 80 Prozent der Flächen sind laut Thormann aber bereits verschwunden, derzeit beräumt ein neues Unternehmen die übrigen Backsteinberge.

Welche Lösung sich anbahnt, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Möglicherweise könnte sich nach jahrelangem Stillstand aber nun schon bald eine richtige Lösung für das noch übrig gebliebene Wohnhaus, das massive Silo und den Schornstein abzeichnen. „Ich stehe in Gesprächen mit einem Interessenten“, hält sich Thormann allerdings noch bedeckt.

Er sei aber optimistisch, dass er im Sommer ein Ergebnis präsentieren kann. Falls das tatsächlich der Fall ist, sollen auch die übrigen baufälligen Gebäude abgerissen werden.

Das würde auch Nachbar Martin Jäger freuen. Denn es ist nicht nur der hässliche Anblick auf die Industrieruine, der ihn und seine Nachbarn stört. Das mächtige Silo wirft auch immens viel Schatten und nimmt das Licht von den Grundstücken.