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Kustrenaer Straße Kustrenaer Straße in Bernburg: Neue Gehwege, Lampen und Fernwärme werden gebaut

Von Torsten Adam 30.01.2018, 10:55
Im Vorjahr ist ein erster Abschnitt des Fußwegs an der Kustrenaer Straße bereits erneuert worden, ab April geht’s weiter bis zum Braille-Platz.
Im Vorjahr ist ein erster Abschnitt des Fußwegs an der Kustrenaer Straße bereits erneuert worden, ab April geht’s weiter bis zum Braille-Platz. Archiv/Nicklisch

Bernburg - Die Kustrenaer Straße wird in den kommenden Monaten zur Großbaustelle. Autofahrer müssen sich aber nicht sorgen: Die gemeinsame Investition von Stadt, Stadtwerken und Wasserzweckverband Saale-Fuhne-Ziethe wird komplett auf dem westlichen Gehweg abgewickelt - eine Vollsperrung der Fahrbahn ist nicht angedacht.

Die Bauherren stellten das Vorhaben jetzt den Anliegern bei einer Versammlung im Rathaus vor. Diese erhalten nicht nur neues Gehwegpflaster, neue Abwasseranschlüsse und neue LED-Straßenbeleuchtung, sondern können sich auf Wunsch auch ans Fernwärmenetz anschließen lassen.

Aus dem Ärger um verspätete Informationen zu fällig werdenden Straßenausbaubeiträgen hat die Stadtverwaltung offenbar ihre Lehren gezogen. Drei Monate vor dem geplanten Baustart konnten sich Grundstückseigentümer und interessierte Mieter über die Baustelle informieren, die bis zum Dezember in fünf Abschnitten von der Kreuzung Christian-straße bis zur Waisenhausstraße wandert - eine Gesamtstrecke von 490 Metern. Für jedes Teilstück wird eine Bauzeit von sechs bis sieben Wochen veranschlagt.

Hälfte der Baukosten der Gehwege werden umgelegt

An den Gehweg-Kosten müssen sich zu 50 Prozent alle Anrainer beteiligen, die Grundstücke an der Kustrenaer Straße zwischen Louis-Braille-Platz und Robert-Koch-Straße besitzen, hieß es seitens der Stadtverwaltung. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wird innerhalb dieses Abrechnungsgebietes auch der Fußweg auf der anderen Straßenseite erneuert, werden wieder alle zur Kasse gebeten.

In fünf bis zehn Jahren könnte das der Fall sein, prognostizierte Dezernent Holger Dittrich. Dieses System erlaube es, die entstehenden Kosten gerechter zu verteilen. Für das Bauvorhaben in diesem Jahr werden voraussichtlich 2020 die Beitragsbescheide versandt. Anlieger mit einem eingeschossigen Haus müssen dann laut erster Schätzung 1,30 Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche entrichten.

Hat das Haus zwei Geschosse, erhöht sich dieser Wert um 25 Prozent. Für Eckgrundstücke, deren Besitzer für zwei benachbarte Straßen belangt werden können, gewährt die Stadt einen Nachlass von einem Drittel.

Der neue Gehweg erhält laut Thomas Weschke vom Tiefbauamt einen profilierten Unterbau und ein einheitliches Betonrechteckpflaster. Der partielle Grünstreifen soll durch ein pflegeleichtes, anderthalb Meter breites Kiesbett ersetzt werden, das bis zur Querstraße verlängert wird - analog zu dem bereits im Vorjahr gebauten Gehwegabschnitt zwischen Bruno-Hinz- und Christianstraße.

Während die LED-Straßenbeleuchtung nach Angaben von Sven Köbbel, Leiter der Versorgungsnetze bei den Stadtwerken Bernburg, für die Anlieger im Rahmen der Instandhaltung gratis ist, müssen sie für Dienstleistungen des Wasserzweckverbandes nochmals in die Tasche greifen. Die Hausanschlüsse - beim Abwasser nahezu alle, beim Trinkwasser ein paar wenige - werden ersetzt.

„Die Beitragspflichtigen müssen mit einer Größenordnung von 1000 bis 3000 Euro rechnen“, schätzt Geschäftsführer Harald Bock auf Nachfrage der MZ. Abhängig sei die Kostenhöhe letztlich unter anderem von der Länge der Leitung, der Grabungstiefe sowie Erschwernissen wie Wanddurchbrüchen und weitere kreuzende Leitungen. Die Anwohner seien in der Vorwoche bereits schriftlich informiert worden, sagt Harald Bock.

Nach der jüngsten Kanalbefahrung mit einer Kamera sei der Wasserverband momentan dabei, die Ergebnisse auszuwerten. Zu eventuellen Schäden und weiteren Details wie den Kosten werden die Anrainer noch einmal Post bekommen, kündigt der Geschäftsführer an.

Fernwärmeleitung wird verlängert

Der eigentliche Anlass der Großbaustelle ist aber die verlängerte Fernwärmeleitung, mit der die Stadtwerke das Areal der Kanzler von Pfau’schen Stiftung an ihr Versorgungsnetz anschließen wollen. Das kommunale Energieunternehmen wird interessierten Anliegern der Kustrenaer Straße, die von Erdgas auf Fernwärme umsteigen wollen, Vergleichsangebote unterbreiten, sagt Mitarbeiter Detlef Schneider.

Lohnenswert könnte das für jene Hauseigentümer sein, die ihre alte Brennwerttechnik ohnehin in absehbarer Zeit erneuern wollten. Neben den Anschlusskosten von zirka 1.500 Euro seien keine weiteren Wartungsgelder fällig - ein Vorteil gegenüber Erdgastherme oder Heizkessel bei Energiekosten auf etwa gleichem Niveau.

Nicht ausgeschlossen ist auch der Fernwärmeanschluss für Gebäude auf der anderen Straßenseite. Dazu müssten sich laut Detlef Schneider aber mehrere Nachbarn zusammenschließen, weil eine Leitungsverlegung für ein einzelnes Haus nicht wirtschaftlich sei. (mz)