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Künstler in der Corona-Krise  Künstler in der Corona-Krise in Bernburg: Grünes Licht für den Anspruch auf Einmalzahlung

Von Susanne Schlaikier 26.06.2020, 13:56
Kulturamtsmitarbeiterin Julia Arlt zeigt den Antrag für Künstler auf finanzielle Unterstützung (im Hintergrund Dezernent Paul Koller).
Kulturamtsmitarbeiterin Julia Arlt zeigt den Antrag für Künstler auf finanzielle Unterstützung (im Hintergrund Dezernent Paul Koller). Engelbert Pülicher

Bernburg - Keine Auftritte, keine Veranstaltungen, keine Gage. Wer als freischaffender Künstler normalerweise seine Brötchen verdient, hat es in Corona-Zeiten schwer. Um den Betroffenen in dieser Situation ein bisschen unter die Arme zu greifen, hatte der Bernburger Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einen Künstlerhilfsfonds über 15.000 Euro beschlossen. Die FDP-Fraktion hatte dazu den Anstoß gegeben und einen entsprechenden Antrag eingebracht. Ab sofort können die Freiberufler einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen. Darüber informierten Bernburgs Kulturdezernent Paul Koller, Kulturamtsleiterin Kerstin Schmidt und Mitarbeiterin Julia Arlt in einem Pressegespräch.

„Antragsschluss ist der 27. Juli“, sagt Dezernent Koller

„Es soll ein Zeichen sein“, sagt Kerstin Schmidt. Denn die Künstler würden in diesen Zeiten oft vergessen. Vielleicht, weil sie sich, im Gegensatz zu anderen Branchen, nicht laut genug zu Wort meldeten. Demnach können Einzelkünstler einmalig bis zu 1.000, Gruppen oder Produktionsstätten mit eigenem Spielbetrieb bis maximal 3.000 Euro bekommen.

Vorausgesetzt, sie verdienen ihr Geld hauptberuflich als Künstler und sie sind in Bernburg gemeldet. „Antragsschluss ist der 27. Juli“, sagt Dezernent Koller.

Antrag ist nur acht Seiten lang

Dabei sei der Antrag ziemlich einfach zu stellen. „Wir haben versucht, ihn so unbürokratisch wie möglich zu halten.“ Der Antrag umfasst lediglich acht Seiten und orientiert sich an ein ähnliches Formular, das so bereits in der Landeshauptstadt Magdeburg existiert.

Dabei müssen die Künstler lediglich darlegen, in welcher Form sie tätig sind und die Gründe für ihre existenzbedrohliche Lage aufschreiben, beispielsweise die Kosten für Probenräume. Oder aber abgesagte Ausstellungen, die für den Verkauf von Bildern für bildende Künstler förderlich sind. Wer indes schon vor Corona mit seiner Kunst kaum über die Runden gekommen ist, dem dürfte auch das Geld aus dem Hilfsfonds wenig nützen. Ansonsten müssen die Antragssteller lediglich ein paar Kreuze setzen. Nicht gefragt werden sie beispielsweise nach ihren Ersparnissen.

Anträge werden in einem Gremium vorberaten

In einem Gremium würden die Anträge dann am 4. August vorberaten, erläutert Koller das weitere Prozedere. Dieses setze sich mit kulturinteressierten Vertretern der Stadtratsfraktionen sowie dem Oberbürgermeister zusammen. Letztlich wird der Stadtrat in seiner Sitzung am 27. August über die Anträge entscheiden.

Der Vorteil, in diesem Fall ein Gremium hinzuzuziehen und nicht den Schul-, Kultur- und Sportausschuss, sei die Zeitersparnis, erläuterte Koller. „So geht es schneller als im Ausschuss.“ Das Geld könnte dann schon im August ausgereicht werden. Und wenngleich das Geld nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei, so würde der Hilfsfonds von den Betroffenen wohlwollend aufgenommen, weiß Kerstin Schmidt.

Wer am Ende wie viel Geld aus dem Hilfsfonds bekommt, hänge indes auch davon ab, wie viele Künstler überhaupt einen Antrag stellen, sagte Paul Koller. Und damit die Künstler von der Möglichkeit auch schnellstmöglich erfahren, soll darüber auf der Homepage der Stadt, im Amtsblatt sowie in der Presse informiert werden.

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Das Antragsformular ist erhältlich im Schul-, Kultur- und Sportamt der Stadt Bernburg, Fragen dazu beantwortet auch Julia Arlt, unter Telefon 03471/65 92 06 oder per E-Mail: [email protected] (mz)