1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Kandidat will für mehr Transparenz sorgen

Kandidat will für mehr Transparenz sorgen

Von CARSTEN STEINBORN 29.10.2009, 16:46

NIENBURG/MZ. - Das wurde am Mittwoch einstimmig auf der öffentlichen Mitgliederversammlung der Basisorganisation beschlossen. Derzeit, so Christian Jethon, gebe es wohl fünf Kandidaten, die ihre Bewerbungsunterlagen abgebenen haben.

"Das macht die Sache wirklich spannend", so Jethon, der nun eine Stichwahl für sehr wahrscheinlich hält. "Und schon das wäre für Nienburg ein Erfolg", sagt er. Indes sieht er in Matthias Hennig einen ganz ernsthaften Bewerber um das Amt: "In einer Stichwahl ist alles möglich." Hennig seinerseits machte deutlich, warum er kandidieren will. In den letzten Wochen habe er sich intensiv mit dem Haushalt und mit en Protokollen der Ratssitzungen beschäftigt. Manches, was in Nienburg passiert sei, würde es in anderen Städten nicht geben. Aufträge würden ohne Ausschreibung an Stadträte vergeben, gegen kommunales Recht werde verstoßen. "Die Vetternwirtschaft in Nienburg will ich beenden", so der Bewerber. Bislang, so Hennig, seien die Linken die einzigen gewesen, die im Rat kritische Fragen gestellt hätten. Deshalb würden die politischen Kontrahenten sie als Querulanten sehen.

"Ich wünsche mir, dass es in dem neuen Stadtrat noch mehr Querulanten gibt", so Karl-Heinz Stroh. Immerhin habe Christian Jethon als der Oberquerulant bei der letzten Kommunalwahlen die meisten Stimmen bekommen. "Das muss uns in unserer Politik bestärken", ermutigte Stroh die Fraktion, ihre Arbeit wie bisher fortzuführen. Auch Lothar Boese als Kreischef der Linken lobte die Arbeit der Nienburger Linken. Hervorzuheben sei, dass die Stadtratsfraktion für Transparenz und Öffentlichkeit sorge. So könnten die Bürger politische Entscheidungsprozesse nachvollziehen. "Es ist normal, dass es im Rat unterschiedliche Auffassungen gibt, aber darüber muss man öffentlich streiten", so Jethon. Die Bürger hätten ein Recht darauf zu wissen, wie ihre Volksvertreter entscheiden.

Gestützt wird diese Auffassung auch von Karl Hobert und Heinz

Bieberstein. Beide sind Mitglied der CDU, nahmen aber im "Schiffchen" an der Versammlung der Linken teil. "Ich habe mich für den Bürgermeisterkandidaten interessiert", so Bieberstein, der bereits für die Union im alten Stadtrat saß und mit Hannelore Nickel und Helga Adler - sehr zum Ärger des damaligen CDU-Ortschefs Matthias Pitschke - eng mit der Linksfraktion zusammengearbeitet hatte.

Bieberstein, der aus Grimschleben kommt, begrüßte aber auch den Vorstoß der Linken, das Ortschaftsrecht auf die Ortsteile Jesar, Grimschleben und Altenburg auszudehnen, damit auch dort Ortschaftsräte gewählt werden können. Jethon: "Es darf keine Ortsteile erster und zweiter Klasse geben." Das sei wie in anderen Bereichen auch, wo es natürlich eine Gleichbehandlung geben müsse.