Gastrich-Kiosk Interessengemeinschaft für Gastrich-Kiosk in Bernburg: Wer spendet für Wiederaufbau der Brausebude?

Bernburg - Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich Eberhard Balzer aus Bernburg gesetzt hat. Noch bis zu den Sommerferien soll nach 40 Jahren Abstinenz die erste Gastrich-Brausebude nach historischem Vorbild wieder in der Saalestadt errichtet werden.
Dafür hat der Linken-Stadtrat noch weitere Mitstreiter finden können, die sich nun in der vergangenen Woche zur Interessengemeinschaft „Brauchtumsförderung Gastrichbude“ zusammengetan haben.
Projekt-Förderer gründeten Interessengemeinschaft
Während der Gründung sind nicht nur Balzer selbst als Vorsitzender, Britta Meinecke als seine Stellvertreterin und Karin Brandt als Finanzbeauftragte gewählt worden, es kam auch schon das konkrete Konzept auf den Tisch.
Denn inzwischen ist auch klar, wie viel solch eine feststehende Brausebude kosten soll, die am Karlsplatz aufgestellt wird. Genau dort, wo noch bis vor ein paar Jahren ein Zeitungskiosk stand.
Laut Mitglied Maik Mingo, der die Gespräche mit der Baufirma, der Köbeg in Köthen, mitgeführt hatte, schlägt allein der Korpus mit 10.000 Euro zu Buche, um sie unter anderem mit Rollläden auch einbruchsicher zu machen. Genauso teuer wird zusätzlich auch der Innenausbau.
Duponia-Chef brachte Brause zum Verkosten mit
Schließlich soll das kleine Kultholzhaus, das an etliche Jahrzehnte lange Brausetradition der Firma Gastrich in Bernburg anknüpfen soll, auch mit Leben gefüllt werden. Zuständig dafür wird der Traditionsgetränkehersteller Duponia aus Calbe sein. Geschäftsführer Hans-Peter Franke brachte deshalb zur Gündungsveranstaltung auch gleich zwei Kästen Brause zum Verkosten mit. Darunter Himbeere, Waldmeister, Orange, Bittertonic aber auch Quick-Cola.
Damit die Bernburger künftig die Qual der Wahl haben, hat Duponia-Chef Franke angekündigt, die Zapfanlage leihweise zu sponsern. Aus dieser können bis zu sechs verschiedene Getränke eisgekühlt gezapft werden. Denn der Ausschank mit den einstigen Kugelflaschen ist aus hygienischen Gründen nicht erlaubt.
Fassbrause soll in Bechern ausgeschenkt werden
Stattdessen soll die Fassbrause mit Bechern über die Theke gehen. Und das möglichst bald. „Ich hoffe sehr, dass wir es bis zu den Sommerferien schaffen“, sagte Eberhard Balzer, der auch froh darüber ist, dass die Witwe des letzten Gastrich-Chefs das Vorhaben unterstützt.
„Es ist ein kleines Lebenswerk für Eberhard Balzer und ich freue mich auch sehr, dass Gastrich in Bernburg bald wieder in Erscheinung tritt“, sagte auch Maik Mingo. Er selbst brachte noch den Vorschlag nach dem Bau der ersten feststehenden Gastrichbude auch über eine mobile Variante nachzudenken, die man etwa beim Klosterfest oder Stadtfest aufbauen kann. Aber auch dafür ist die Interessengemeinschaft nun auf Spenden angewiesen. Ein Spendenkonto ist derzeit in Vorbereitung. (mz)
