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Ingo Insterburg und Black in Bernburg Ingo Insterburg und Black in Bernburg: "Ich liebte ein Mädchen ..."

Von Sophia Möbes 06.11.2017, 08:55
Ingo Insterburg (von links) und Der Black begeistern im Bernburger Carl-Maria-von-Weber-Theater.
Ingo Insterburg (von links) und Der Black begeistern im Bernburger Carl-Maria-von-Weber-Theater. Engelbert Pülicher

Bernburg - Die Stiftung Deutsches Kabarettarchiv hatte am Freitag zu einer ganz besonderen Veranstaltung ins Bernburger Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg eingeladen.

Als Gäste wurden der 83-jährige Ingo Insterburg und Der Black (Lothar Lechleiter) erwartet.

Seit 2012 treten beide gemeinsam auf, sind beide gestandene Künstler im Bereich Kabarett, Musik, Liedermacher und mehrfach mit Preisen geehrt. Am Freitag sollte gleich zu Beginn der Veranstaltung ein weiterer Preis dazu kommen.

Die Stiftung Deutsches Kabarettarchiv verlieh erstmalig einen Preis im Bereich Kleinkunst für Künstler, die älter als 45 Jahre sind und herausragende künstlerische Leistungen aufweisen. Allerdings gibt es diesen ohne finanziellen Bonus - als „Ansporn, so lange im Sattel zu bleiben, wie es geht“.

Ingo Insterburg und Black in Bernburg: Die entsprechenden Kommentare folgten

Natürlich gab es von beiden Vollblutkomödianten prompt die entsprechenden Kommentare: „Ach nee, wenn wir das gewusst hätten, wären wir nicht gekommen“ und „Seniorenpreis“. Und natürlich gab es auch eine Laudatio - für Ingo Insterburg von der zwölfjährigen Lara Simmert aus Berlin.

Am Rande der Veranstaltung war zu erfahren, dass Lara schon seit Jahren von Insterburgs Arbeit fasziniert ist und einmal sein künstlerisches Erbe übernehmen möchte.

In Berlin organisieren beide gemeinsam eine Kampagne für Schulen, um mit Cartoons und witzigen Kurzgedichten vor den Gefahren von Nikotin und Alkohol zu warnen. Diese gibt es in einer Minibroschüre von Ingo Insterburg, herausgegeben vom Berlin Concert Verlag.

Ingo Insterburg und Black in Bernburg: Ein launiges Interview

Einer der Ideenträger dafür, Bernd Träger, hatte zwei Minuten vor der Veranstaltung den Auftrag zur Laudatio für Black erhalten. Kein Problem für den gestandenen Journalisten, Reporter und Moderator.

In einem launigen Interview stellte er Black vor, ließ diesen über seine „Seelenverwandtschaft“ und die Arbeit mit Insterburg plaudern – beide sind gebürtige Ostpreußen - und entlockte ihm ein „Ich mache weiter.“

Insterburg gastierte 2013 schon einmal in Bernburg. Er hat hier seine Kindheit und Jugend bis zum Abitur verbracht. Einmal wollte der 83-Jährige noch mit seinem Partner im hiesigen Theater auftreten.

Ingo Insterburg und Black in Bernburg: Plaudern über langjähriges Bühnenleben

Die eigentliche Veranstaltung begann mit einem gemeinsamen Lied beider „Der Künstler braucht das Publikum“. Danach stellte Black in Begleitung von Philipp Römer (Gitarre und Gesang) einen Teil seines Programms vor, anschließend übernahm Ingo Insterburg.

Und nach der Pause wurde wieder so verfahren. Jeder der Künstler plauderte aus seiner langjährigen Bühnenerfahrung, widmete sich mit Liedern, Gedichten, Limericks allen Bereichen des Lebens, ergriff vehement Partei für die Freiheit des Menschen und gegen jedwedes Unrecht.

Heiter und intelligent wurde der Finger auf die wunden Stellen der Gesellschaft gelegt, die Politik kritisiert, auch Kirche und Papst nicht verschont.

Der Black überzeugte dabei mit seinen klaren Bekenntnissen, die mit entsprechendem Applaus honoriert wurden. Die Texte stammten teils von bekannten Kollegen, teils aus der jeweils eigenen Feder.

Ingo Insterburg und Black in Bernburg: Instrumente selbstgebaut

Für Staunen und Erheiterung sorgten die vielen von Ingo Insterburg selbst gebauten Musikinstrumente, mit denen er seinen Gesang begleitete, so unter anderem Gummi-Sax, Brillenharfe oder das Cello mit einem großen Blechdosenkörper.

Das Material dafür war immer „zu schade zum Wegschmeißen“. Als Zugabe gab es dann natürlich noch „Ich liebte ein Mädchen in Pankow“. Eine Strophe widmete er auch seinem Bernburg: „Ich liebte ein Mädchen in Bernburch, da flog durchs Zimmer ein Stern durch.“ (mz)