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Zeitgeschichte Historischer Moment am Bernburger Obelisk: erstmals Namen aller bekannten Opfer genannt

Die Gedenkfeier zum Kriegsende vor 80 Jahren auf dem Martinsplatz ist eine Zäsur. Was die Sowjets jahrzehntelang verschwiegen hatten.

Von Torsten Adam 09.05.2025, 16:06
Mitarbeiterinnen der Gedenkstätte, der Stadtverwaltung und des Museums in Bernburg hängten eine Kette mit den Namen aller 470 bekannten  NS-Opfer auf dem Martinsplatz auf, die dort in einem Massengrab ihre letzte Ruhe fanden.
Mitarbeiterinnen der Gedenkstätte, der Stadtverwaltung und des Museums in Bernburg hängten eine Kette mit den Namen aller 470 bekannten NS-Opfer auf dem Martinsplatz auf, die dort in einem Massengrab ihre letzte Ruhe fanden. (Foto: Engelbert Pülicher)

Bernburg/MZ. - Jahrzehntelang hat die sowjetische Besatzungsmacht die Bernburger hinters Licht geführt. Unter den 670 Opfern des NS-Regimes, die die Militäradministration Ende 1947 auf dem Martinsplatz unwürdig in ein Massengrab schütten und mit Beton übergießen ließ, waren eben nicht nur sowjetische Staatsbürger, wie die Namenstafel des als Mahnmal aufgestellten Obelisken weismachen will. Es sind Menschen aus aller Herren Länder, vor allem Polen und Franzosen, Häftlinge aus dem KZ-Außenlager in Leau, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Zur Gedenkfeier am Donnerstagnachmittag anlässlich des Kriegsendes vor 80 Jahren in Europa sind die Namen aller bekannten Opfer erstmals für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht worden – ein historischer Moment. „Wir geben ihnen damit ihre Würde zurück“, sagte Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Die Linke).