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Herbstfest in Nienburg Herbstfest in Nienburg: Anderen Leid ersparen

Von andreas braun 21.09.2014, 18:11
Susann Gerstner ließ sich registrieren. Ihre beiden Töchter unterstützten sie.
Susann Gerstner ließ sich registrieren. Ihre beiden Töchter unterstützten sie. engelbert pülicher Lizenz

bernburg/MZ - „Leben schenken“ - unter diesem Motto stand am Freitag das Herbstfest in Nienburg. Denn es war nicht nur feiern angesagt, sondern das Fest wurde auch genutzt, um einerseits Blut zu spenden und andererseits den Nienburgern die Möglichkeit zu geben, sich typisieren zu lassen. Mit der Typisierung, die entweder durch die Blutuntersuchung oder durch eine Speichelprobe erfolgen kann, wird man in eine Spenderdatei aufgenommen. Damit kommt man als potenzieller Spender in Frage, um an Leukämie (Blutkrebs) erkrankten Menschen zu helfen. Das ist möglich durch eine Stammzellenspende, was aber genetisch identisches Material voraussetzt.

Initiatorin für die Typisierung war Kathrin Kurth. Anlass für sie war, dass bei ihrer Tochter der Verdacht aufkam, sie habe Leukämie. Das bestätigte sich nicht. Allerdings blieb die Idee, aktiv etwas zu tun. Mit Erfolg. Denn 97 Menschen ließen sich in Nienburg typisieren. Davon 22 über die Blutspende und 73 per Speichelprobe. Darunter auch 15 Biker aus Staßfurt. Aus der Presse hatte der Biker-Stammtisch Staßfurt von der Nienburger Aktion erfahren und sich entschlossen, dabei zu sein. Für Susann Gerstner aus Nienburg gab es da kein großes Nachdenken.

„Ich habe vor 15 Jahren miterlebt, wie im Bekanntenkreis jemand an Leukämie erkrankt war und trotz Knochenmarkspende starb. Wenn ich helfen kann, einem Menschen und einer Familie das zu ersparen, dann will ich das gern tun“, sagt die junge Frau und Mutter von zwei Töchtern. „Es geht dabei nicht nur ums Registrieren. Wenn ich auf jemanden passe, dann werde ich auch spenden“, ergänzt sie. Und nicht nur das: Insgesamt spendeten auch 76 Menschen Blut, davon 23 Erstspender. Bei der Aktion kamen aber auch zahlreiche Spendengelder für Typisierungen zusammen. Firmen, Geschäfte, Privatpersonen und Vereine aus der Stadt gaben Geld. Insgesamt kam dabei eine Summe von 2500 Euro zusammen. Dazu kommen noch Erlöse aus dem Kuchen- und Kaffeeverkauf und von anderen Firmen, die noch nicht beziffert sind.