Herbstarbeit im Sommer Herbstarbeit im Sommer: Zwei Monate früher als sonst wird's bunt

Bernburg - „Blätterfall, Blätterfall. Bunte Blätter überall...“ Das ist ein ziemlich bekanntes Kinderlied und wird im Herbst oft, zum Beispiel, in Kitas gesungen. Bunt sind die Blätter zwar gerade nicht. Aber ungewöhnlich viele sind bereits braun und vertrocknet.
Zum Teil sah der Bernburger Stadtpark „Alte Bibel“ in jüngster Vergangenheit schon aus wie im Herbst. Und so manches Kind hat es genossen und die Blätter in die Luft geschmissen.
Herbstarbeit im Sommer: „Das ist absolut unnormal", sagt Tobias Baumgraß
Doch damit ist (vorerst) Schluss, denn die Mitarbeiter des Bernburger Betriebshofes haben in der vergangenen Woche schon damit begonnen, das Laub zu entfernen. Sie waren mit Laubbläsern und anderen Geräten unterwegs.
„Wir haben noch nie so früh so viel Laub weggemacht wie in diesem Jahr“, sagt der stellvertretende Betriebshofleiter Tobias Baumgraß. „Das ist absolut unnormal. Für gewöhnlich fangen wir erst eineinhalb bis zwei Monate später mit dem Laub an.“
Normalerweise seien die Mitarbeiter des Betriebshofes jetzt mit Grünschnitt beschäftigt, sagt auch der stellvertretende Leiter des Grünflächenamtes Michael Kaiser. Dazu gehört auch Rasenmähen. Aber da das Gras in diesem Jahr schlichtweg verbrannt sei, gebe es nichts zu mähen. „Das Laub ist eigentlich erst im Herbst dran.“ Aber durch die große Trockenheit in diesem Jahr, der zweiten in Folge, sei eben alles früher dran.
Herbstarbeit im Sommer: Nicht nur im Stadtpark fällt das Laub
Tobias Baumgraß jedenfalls berichtet, dass sie an drei Tagen sechs bis acht Lkw voll Laub abgefahren und zur hauseigenen Kompostiererei gebracht haben. Das Grüngut würde kompostiert - und später wieder zu Erde. Und nicht nur im Stadtpark, in dem die Betriebshof-Mitarbeiter überdies in den vergangenen Tagen auch wieder damit beschäftigt waren, Schmierereien an den Salzkristall-Bänken zu entfernen, fällt das Laub früher als sonst.
Auf dem Karlsplatz, in unmittelbarer Nähe des Toilettenhäuschens, hätten die Betriebshofmitarbeiter schon im Juli Laub aufgesammelt. Und auch in Zickzackhausen sei ein Schwerpunkt, weil es dort besonders viele Linden gibt, die ihre vertrockneten Blätter abwerfen. „Die bekommen von unten kein Wasser, also werfen sie von oben ab“, erläutert Baumgraß.
Herbstarbeit im Sommer: Linden der Verbandsgemeinde Saale-Wipper leiden auch
Während es aus der Stadtverwaltung in Könnern keine Auskunft zum Thema „Laub“ gab, weil die zuständige Mitarbeiterin erst an diesem Montag wieder im Dienst ist, hat Maud Scholz, in der Verbandsgemeinde Saale-Wipper für die Unterhaltung kommunaler Grünflächen zuständig, Ähnliches wie in Bernburg beobachtet. „Es lässt sich zwar nicht pauschalisieren, aber einige Bäume haben schon ihre Herbstbelaubung“, sagt Scholz - und meint ganz besonders die Linden.
Die Gemeindemitarbeiter hätten schon begonnen, die Blätter sowie Früchte der Linden im Ort zu entfernen, bestätigt der Ilberstedter Bürgermeister Lothar Jänsch. Damit seien sie, wie auch die Betriebshofmitarbeiter in Bernburg, früher dran als üblich. „Sonst fangen wir immer anderthalb Monate später an“, so Jänsch, der weiß, dass die Trockenheit „Stress für die Bäume“ bedeutet. Auch in Ilberstedt wird das Laub separat kompostiert. (mz)
