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Heimatverein Ilberstedt Heimatverein Ilberstedt: Größte Kannensammlung im Salzlandkreis?

Von FRAUKE HOLZ 13.10.2013, 18:22
Gisela Peller (von links), Inge Fechner, Karin Litte und Anneliese Eschholz staunen über die umfangreiche Kaffeekannensammlung.
Gisela Peller (von links), Inge Fechner, Karin Litte und Anneliese Eschholz staunen über die umfangreiche Kaffeekannensammlung. ENGELBERT PÜLICHER Lizenz

ILBERSTEDT/MZ - Wetten dass ... der Heimatverein Ilberstedt die größte Kaffee- und Teekannensammlung des gesamten Salzlandkreises hat? Knapp 400 Stück befinden sich bereits im Besitz der Ilberstedter, rund 140 Kannen wurden am Sonnabend zum Tag der offenen Tür neben anderen Ausstellungsstücken im Heimatmuseum gezeigt. Damit könnte der Kreisrekord bereits erreicht sein. Doch: „Wir müssen erst noch herausfinden, ob es jemanden im Kreis gibt, der ebenfalls Kannen sammelt“, sagt Vereinsvorsitzender Roland Halang.

Um später auch auf Landesebene eine Kanne voraus zu sein, hatte der Heimatverein im Vorfeld die Besucher aufgerufen, Geschirr und vor allem auch alte Kaffee- und Teekannen am Sonnabend mitzubringen, um die Sammlung zu erweitern. Von den mehr als 100 Besuchern hatten einige die heimischen Schränke nach nicht mehr benötigten Kannen durchforstet.

Inge Fechner gab gleich sieben Stück ab - allesamt aus den 1960er/70er Jahren. Die 73-jährige Alslebenerin hatte aus der Zeitung von der Aktion erfahren: „Zum Wegwerfen waren mir die Stücke zu schade, deshalb habe ich mich entschieden, sie hier abzugeben.“ Eigentlich hatte sie nur die Kannen abgeben wollen, doch dann schaute sie sich noch in den acht umgestalteten Klassenräumen um. „Ich bin begeistert“, lautet ihr Fazit. Sie sei zum ersten Mal in dem Heimatmuseum zu Besuch. „Und sicher nicht zum letzten Mal“, verspricht sie. Beim nächsten Mal wolle sie aber mehr Zeit mitbringen, um sich die Sammlung genauer anschauen zu können.

Denn diese birgt neben der Kaffeekannensammlung auch noch andere Schmuckstücke. Besonders stolz sind die Mitglieder des Vereins, allen voran Roland Halang, auf das alte Schlafzimmer sowie den Küchenschrank mit „Geheimfach“. Doch wer mit wachsamen Augen durch die 13 hergerichteten Zimmer geht, dürfte noch so einiges mehr entdecken. Es ist hautnaher Geschichtsunterricht, den die Besucher auf den zwei Etagen der ehemaligen Grundschule erleben.

„Wir wollen das Museum für die Nachwelt aufbauen und erhalten. Eigentlich bräuchte jeder Ort so etwas - für die eigene Identität“, begründet Roland Halang sein Engagement. Damit die Ausstellungsstücke auch noch für kommende Generationen zugänglich sind, müssen sie gehegt und gepflegt werden. Demnächst sollen deshalb Verdunklungsstoffe an den Fenstern angebracht werden. „Die Gardinen sind zu durchlässig und auf Dauer schadet das“, sagt Roland Halang. Nicht nur das Holz leide unter der Sonneneinstrahlung, auch Motten würden sich bei diesen Lichtverhältnissen besonders wohlfühlen.

Doch zunächst liegt das Augenmerk auf dem Ausbau der Kaffee- und Teekannensammlung. „Vielleicht stehen wir irgendwann im Guiness-Buch der Rekorde“, sagt Roland Halang schmunzelnd. Doch bis dahin heißt es: sammeln, sammeln, sammeln. Denn die größte Kaffeekannen-Sammlung der Welt steht in Oschatz. Im Jahr 2011 wurden dort 18 179 Stück gezählt.

Die achtjährige Larissa Korn aus Bullenstedt war schon öfter zu Besuch in der Heimatstube.
Die achtjährige Larissa Korn aus Bullenstedt war schon öfter zu Besuch in der Heimatstube.
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