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Gröna bei Bernburg Gröna bei Bernburg: Niemand will den Gasthof pachten

Von Katharina Thormann 13.03.2017, 12:45
Manfred Bartel hat die Hoffnung für den „Schlehdorn“ noch nicht aufgegeben.
Manfred Bartel hat die Hoffnung für den „Schlehdorn“ noch nicht aufgegeben. Pülicher

Gröna - Sucht man im Internet nach der Gaststätte „Zum Schlehdorn“ in Gröna, läuft einem bei der angepriesenen Speisekarte schon das Wasser im Mund zusammen: vielfältige Schnitzelangebote, sogar Strauß, Rentier und Känguru. Klingt appetitlich. Doch die Küche ist längst kalt. Seit mehr als zwei Jahren. Und die Menüangebote im Internet schon lange Geschichte. Wenn es nach Bernburgs Stadtverwaltung geht, soll sich das aber so schnell wie möglich ändern und das dauerhaft.

„Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben"

Die Verwaltung geht zum wiederholten Mal in die Offensive und sucht auf ihrer Internetseite nun erneut nach einem Pächter, der länger bleibt als die vorherigen. „Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, schließlich handelt es sich um ein interessantes Objekt“, sagt Elke Krause, die die Liegenschaftsabteilung leitet. Schließlich war das Gebäude erst im Jahr 2011 für rund eine Million Euro grundhaft saniert und zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut worden.

Seitdem können, neben der Gaststätte und dem großen Saal für bis zu 100 Personen, auch ein Biergarten im Hof und zwei Pensionszimmer genutzt werden. Ein echter Quantensprung für die Grönaer, die vor der Sanierung jahrelang dem Verfall des aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammenden Hauses zuschauen mussten.

Schiff mit Gastronomie wurde verpachtet

Umso glücklicher war besonders der Ortschaftsrat, als das Gebäude in der Dorfmitte endlich wieder seinen Glanz zurückbekam. Noch kurz nach der Wiedereröffnung warb der Ort beim landesweiten Wettbewerb „Erfolgreiche Dörfer stellen sich vor“ stolz mit dem Dorfmittelpunkt. Nun, sechs Jahre später, ist der Gasthof zum echten Sorgenkind geworden.

Bis vor zwei Jahren hatte die Stadt Bernburg noch versucht, die Gaststätte „Schlehdorn“ gemeinsam mit dem deutlich gefragteren Gastronomieschiff „Gröna“ zu verpachten. Nach mehreren Fehlversuchen wurde davon abgelassen und lediglich das Schiff an Barbara Stadie verpachtet, die seitdem in den Sommermonaten ein Eiscafé unter dem Namen „Eisdampfer“ betreibt.

Saal wird für private Feiern genutzt

Damit ist für die Grönaer zwar ein Problem gelöst. Die geschlossene Gaststätte mitten im Ort bereitet Ortsbürgermeister Manfred Bartel aber immer noch Sorgenfalten: „Wir haben schon so viel versucht. Der Ortschaftrat ist aktiv auf Suche nach einem Pächter gegangen. Ohne Erfolg.“ Damit das Haus nicht ganz „einstaubt“, nutzen es die Grönaer zumindest als Dorfgemeinschaftshaus. Die Gästezimmer werden ebenso weiter vermietet, genauso wie der Saal für private Feiern. Doch eine Dauerlösung kann das laut Bartel natürlich nicht sein.

Gröna braucht wieder eine geöffnete Gaststätte, vor allem in den Wintermonaten, wenn der „Eisdampfer“ zu hat, so seine und die Hoffnung vieler in dem mehrfach für seine Schönheit und Wohnqualität ausgezeichnetes Dorf. Schließlich gehört zu dem auch eine geöffnete Gaststätte.

Wer Interesse hat, die Gaststätte „Zum Schlehdorn“ zu pachten, kann sich an die Bernburger Stadtverwaltung unter folgender Telefonnummer wenden: 03471/65 93 23. (mz)

Bis vor zwei Jahren hatte die Stadt Bernburg versucht, die Gaststätte zusammen mit dem Gastronomieschiff „Gröna“ zu verpachten - vergeblich.
Bis vor zwei Jahren hatte die Stadt Bernburg versucht, die Gaststätte zusammen mit dem Gastronomieschiff „Gröna“ zu verpachten - vergeblich.
Pülicher
Gästezimmer in der Gaststätte „Zum Schlehdorn“ in Gröna
Gästezimmer in der Gaststätte „Zum Schlehdorn“ in Gröna
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Der Saal im „Schlehdorn“ wird für private Feiern genutzt.
Der Saal im „Schlehdorn“ wird für private Feiern genutzt.
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