1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Geschichte: Geschichte: Drillmaschinen auf allen Kontinenten

Geschichte Geschichte: Drillmaschinen auf allen Kontinenten

11.08.2013, 16:41

Im 19. Jahrhundert erreichte die Agro-Kultur in England einen hohen Stand. So ging Landwirt Wilhelm Siedersleben aus Belleben nach England, um die Technologien zu studieren. Von der Reise zurück, baute er erst im väterlichen Hof im Jahr 1853 eine pferdegezogene Drillmaschine.

Da er in seinem Heimatort keine günstigen Voraussetzungen fand, errichtete er 1856 an der Bernburger Mauerstraße eine Landmaschinenfabrik. Allmählich profilierte sich die Fabrikation auf Sämaschinen, vor allem als Schwiegersohn Heinrich Zorn die Firma übernahm, die bis 1953 als „Siedersleben & Co.“ unter dem Namen „Saxonia“ ein Begriff war. Dann wurde der Betrieb volkseigen.

Die Bernburger Saatmaschinen helfen Bauern auf allen Kontinenten. Sie haben eine lange Tradition. Maschine Nr. 20 000 wurde 1890 auf der Pariser Weltausstellung gezeigt.

Auf dem Betriebsgelände wurde aber nicht nur produziert, sondern auch erfunden. Beispielsweise 1923 das Einheitssärad, das lange Zeit „Kernstück“ vieler Drillmaschinen war.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde aus dem VEB Landmaschinenbau das Rabe-Werk, bis die Pöttinger Maschinenfabrik den ältesten Sätechnikhersteller in Europa übernahm. Das war am 1. Januar 2001.

Die Pöttinger Maschinenfabrik ist ein österreichischer Familienbetrieb, der 1871 gegründet wurde. Heinz und Klaus Pöttinger leiten das Unternehmen, das weltweit agiert und eigene Vertriebsstrukturen hat. Der Bernburger Betrieb wird Kompetenzzentrum auf dem Gebiet Sätechnik.  (ab)