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Geschäftsreise nach Antwerpen Geschäftsreise nach Antwerpen: Testergebnis kommt erst auf Nachfrage

Von Torsten Adam 20.08.2020, 11:56

Bernburg - „Wenn man so eine internationale Pandemie bekämpfen will, ist das verheerend“, sagt Benjamin Cuyt. Der 26-Jährige kritisiert gegenüber der MZ die offenbar mangelhafte Abstimmung zwischen Kreisgesundheitsamt und dem Corona-Testzentrum in Schönebeck.

Der junge Mann, der für ein belgisches Unternehmen im Außendienst arbeitet und mittlerweile in Schackstedt wohnt, hatte sich am Montag nach der Rückkehr von einer Geschäftsreise aus seinem ehemaligen Wohnort Antwerpen wie vorgeschrieben beim Gesundheitsamt in Bernburg vorgestellt. Denn die belgische Hafenstadt ist nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes Risikogebiet.

Zwei Testzentren waren bereits geschlossen

„Ich habe dann drei Adressen von Testzentren erhalten, an die ich mich wenden könnte“, schildert Benjamin Cuyt. Leider habe er feststellen müssen, dass zwei davon inzwischen geschlossen sind. So sei er zu einem von Hausärzten eingerichteten Drive-in nach Schönebeck gefahren, wo er als Autofahrer einen Abstrich hinterlassen konnte.

„Mir wurde versprochen, dass ich das Testergebnis am nächsten Tag online abrufen könnte. Aber erst auf telefonische Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass der Corona-Test negativ ausgefallen sei“, berichtet der 26-Jährige. Wie erwartet, da er sich in Belgien an die geltenden Abstands- und Hygieneregeln gehalten habe.

Unstimmigkeiten bei den Ämtern

Mit dieser positiven Nachricht wendete er sich nach eigenen Angaben wieder an das Gesundheitsamt, um der sonst allen Risikogebiet-Rückkehrern drohenden 14-tägigen Quarantäne zu entkommen. „Dort wurde mir mitgeteilt, dass ich das negative Testergebnis schriftlich vorlegen muss. In Schönebeck wurde mir aber gesagt, dass ich es nur mündlich bekomme.“ Erst auf sein Drängen hin habe ihm das Testlabor das Resultat schließlich per E-Mail übermittelt.

„Wenn man sich als Rückkehrer aus einem Risikogebiet mit solchen Widrigkeiten auseinandersetzen muss, fürchte ich, dass viele Betroffene sich lieber gar nicht erst zu einem Test anmelden“, sagt Benjamin Cuyt. Er wünscht sich, dass der Test reibungsloser ablaufe, als er es selbst habe erleben müssen. (mz)