Flackerndes Feuer zieht Klein und Groß magisch an
BEBITZ/MZ. - So kann man den Herbst sehen und sich in die wärmende Stube verkriechen. Man kann aber auch ein fröhliches Fest feiern, wie die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte "Villa Dreikäsehoch" in Bebitz am Freitag. Auch Eltern, Großeltern und Hortkinder waren zum Herbstfest gekommen.
Zunächst stimmten, passenderweise, die Schüler der Musikschule Fröhlich auf das Fest ein. Dabei waren nicht nur Herbstlieder zu hören. Vielmehr präsentierten die Musikeleven alles, was sie bisher an Liedern und auf den Instrumenten gelernt hatten. Damit gaben sie überdies schon einmal einen Vorgeschmack auf das Konzert am kommenden Samstag im Steintor Varieté in Halle.
Wie schon im vergangenen Jahr zog das Feuer auf dem Außengelände die kleinen und großen Besucher des Festes magisch an. Nicht nur, um sich zu wärmen, sondern vor allem, um sich Stockbrot zu backen. An einem Stock drehten sie den Teig in den Flammen, bis er eine goldbraune, knusprige Schicht hatte. "Das Feuer ist immer wieder für alle faszinierend", hat Sigrun Paulmann beobachtet, die unter einem Pavillon den Teig für das Stockbrot zubereitete. Auch Kita-Leiterin Diane Jungmann berichtete, dass die Kinder schon vorher fragten, ob es zum Herbstfest wieder ein Feuer und Stockbrot gebe.
Dabei würde es immer friedlich zugehen, trotz des Andrangs. Frau Paulmann kam am Freitag mit der Teigproduktion kaum nach. "Wir sind froh, dass sie das macht und uns den Teig sponsert", sagte die Kita-Leiterin. Das Rezept dafür wollte Frau Paulmann nicht verraten, nur soviel: "Ich habe vier Kilogramm Mehl verarbeitet."
Die Menge Teig, die dabei herauskam, sollte in etwa für 150 Kinder reichen. Viele würden sich sogar zwei bis drei Brote holen, erzählte Frau Paulmann. Und während sie den Teig knetete, befestigte ihr Sohn Johannes den Teig an den Stockenden. Der achtjährige Lucas nahm sich gleich zwei Stöcke mit und ging zurück zum Feuer. "Wenn die fertig sind, habe ich schon vier Stockbrote gebacken", erzählte Lucas. Dabei mundete ihm nicht nur das leicht süßlich schmeckende Gebäck. Ihm gefiel auch, dass er die Brote selber machen konnte. Aber auch die Würstchen, die im Angebot waren, fanden ihre Abnehmer.
Nachdem sich alle gestärkt hatten und die Dunkelheit herein gebrochen war, starteten sie einen Lampionumzug durch den Ort. Manche hatten sich sogar verkleidet, als Gespenst oder ähnlich gruselige Gestalt, wie die fünfjährige Sophie. Sie verschwand fast unter einem riesigen schwarzen Hut. Sie sei eine Hexe, erklärte das Mädchen und präsentierte stolz ihren sternförmigen Zauberstab, der sogar blinkte. Die anderen Kinder leuchteten sich mit Fackeln und Lampions ihren Weg.