1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Weihnachten: Festbaum für Bernburger Heele-Christ-Markt kommt erneut aus Neuborna

Weihnachten Festbaum für Bernburger Heele-Christ-Markt kommt erneut aus Neuborna

Nordmanntanne ist am Donnerstag gefällt und auf dem Karlsplatz aufgestellt worden. Warum ein Ehepaar den Baum abgegeben hat.

Von Torsten Adam 14.11.2024, 16:44
Kristian Stoykov ist mit seiner Frau Eva Spender des diesjährigen Weihnachtsbaumes in Bernburg.
Kristian Stoykov ist mit seiner Frau Eva Spender des diesjährigen Weihnachtsbaumes in Bernburg. (Foto: Engelbert Pülicher)

Bernburg/MZ. - Wie im Vorjahr ist am Donnerstag der Weihnachtsbaum für den in einer Woche auf dem Bernburger Karlsplatz beginnenden Heele-Christ-Markt im Stadtteil Neuborna gefällt worden. Die 13 Meter hohe, prächtig gewachsene Nordmanntanne stammt aus dem Vorgarten von Eva und Kristian Stoykov.

Das bulgarische Ingenieurs-Ehepaar hat den Baum gespendet, weil an seiner Stelle ein Carport gebaut werden soll. Die Zufahrt zur Garage auf dem Hinterhof ist zu schmal und nicht nutzbar. „Ich habe es mehrfach versucht, aber da passt höchstens ein Trabi durch“, erzählt Kristian Stoykov. Von Nachbarn habe er erfahren, dass die Stadt jedes Jahr Baumspenden aus der Region entgegennimmt, um eine teure und umweltbelastende Anlieferung aus fernen Wäldern zu vermeiden. Mehr als ein Jahr mussten er und seine Frau sich aber gedulden, bis ihre Nordmanntanne an der Reihe war.

Kleine Familie fühlt sich Bernburg wohl

Das Paar hatte das Häuschen in Neuborna vor drei Jahren gekauft, „weil wir etwas Bezahlbares in der Nähe von Magdeburg suchten.“ In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt hatte es die beiden Bulgaren des Studiums wegen verschlagen. „Wir haben Verfahrenstechnik an der Universität Sofia studiert“, berichtet Kristian Stoykov. Über das Erasmus-Austauschprogramm seien er und seine Frau nach Magdeburg gekommen, um dort ihren Master zu machen. Mittlerweile arbeiten beide für deutsche Konzerne, er für Linde, sie für VW. In Bernburg fühlen sich die Stoykovs wohl, ihre Tochter besucht die erste Klasse der Goethe-Schule. „Die Stadt ist gerade groß genug“, sagt der 40-jährige Familienvater.

Der schöne Baum wird jetzt vielen anderen Menschen auf dem Karlsplatz eine Freude machen.

Kristian Stoykov

Als Betriebshof-Mitarbeiter Markus Luthe am Donnerstagmorgen die Kettensäge ansetzte, schwang doch ein wenig Wehmut ob des Verlustes der Tanne beim Spender mit. „Aber der schöne Baum wird jetzt vielen anderen Menschen auf dem Karlsplatz eine Freude machen“, ist er sich sicher.

Betriebshof-Mitarbeiter Markus Luthe durchtrennte mit der Kettensäge den Stamm des Baumes.
Betriebshof-Mitarbeiter Markus Luthe durchtrennte mit der Kettensäge den Stamm des Baumes.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Ehe das Prachtexemplar um 8.36 Uhr am Haken von Kranführer Henry Frutig durch die Lüfte schwebte, hatte Markus Luthe mit seinen Kollegen Nicky Augustin, Marco Witalla und Stefan Amey von einer Hebebühne aus das Kranseil um den Stamm gebunden. Stefan Harske, Mitarbeiter des Kreiswirtschaftsbetriebes, lenkte mit seinem Lkw die Nordmanntanne schließlich in die Innenstadt, wo sie noch am selben Tag angeschmückt werden sollte.

Zweiten Baum für Rathaus abgeholt

Der Helfertross bewegte sich danach noch in die Talstadt, um an der Mittelstraße einen weiteren gespendeten Baum abzuholen, der seinen Platz vor dem Rathaus I fand.

Jens Meißner, Mitorganisator des Heele-Christ-Marktes, verriet der MZ, dass der Baum für 2025 bereits ausgewählt ist: Er wächst derzeit ebenfalls noch an der Neubornaer Straße.