Bürgerbegehren zur Neuen Schule Die Unterschriften sind gesammelt: Kommt es in Ilberstedt nun zum Bürgerentscheid?
Die Initiatoren der Aktion streben den Umbau zum Dorfgemeinschaftshaus an.

Ilberstedt/MZ. - Die notwendigen Unterschriften beim Bürgerbegehren um die Zukunft der Neuen Schule in Ilberstedt sind zusammen. Darüber informieren die Initiatoren des Bürgerbegehrens. Mindestens 80 Unterschriften von Ilberstedter Einwohnern waren dafür notwendig (die MZ berichtete).
Unterschriften werden geprüft
Diese werden nun laut Roland Halang von der Verwaltung der Verbandsgemeinde Saale-Wipper geprüft. Ist damit alles korrekt, können die Initiatoren einen Antrag auf einen Bürgerentscheid stellen. Hierbei soll den Bürgern folgende Frage gestellt werden: „Sind Sie damit einverstanden, dass in Ilberstedt das Gebäude der ehemaligen Grundschule zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wird?“
Antrag wird gestellt
Dieser Antrag werde dann zusammen mit den Unterschriften an den Gemeinderat übergeben, erläutert Halang das weitere Prozedere. Der Gemeinderat könne zwar auch dagegen sein. „Das muss aber ernsthafte Gründe haben." Ist dies nicht der Fall, muss innerhalb eines halben Jahres ein Bürgerentscheid stattfinden. Dann hätten es die Ilberstedter selbst in der Hand, was mit der Neuen Schule passieren soll.
Schule soll verkauft werden
Eigentlich soll die Neue Schule, die schon seit Jahren nicht mehr als Schule genutzt wird, verkauft werden. So hatte es der Gemeinderat beschlossen. Eine Sanierung, hieß es im Gemeinderat immer, wäre zu teuer, sagt Stephan Käther. Doch konkrete Zahlen habe es nicht gegeben. Mit dem Bürgerbegehren liege nun erstmals die Kostenschätzung eines Architekten vor: Demnach würde der Umbau der ehemaligen Schule in ein Dorfgemeinschaftshaus, in der noch immer der Heimatverein untergebracht ist, etwa 1,3 Millionen Euro kosten. Das aber, betonen die Initiatoren, sei mithilfe von Fördermitteln machbar.
Förderung ist möglich
Das Projekt könne über das Leader-Programm mit 80 Prozent gefördert werden. Der Eigenanteil für die Gemeinde, verteilt auf mehrere Jahre, liege dann „nur" noch bei 260.000 Euro. Es sei eine Chance für alle, meint Stephan Käther. Hier könnten sich alle Interessengruppen der Gemeinde mit einbringen und alle würden Platz finden. Denn groß genug sei das Gebäude ja.
Räumung bis Ende Mai
Indes hätte der Heimatverein mit dem Heimatmuseum das Gebäude, an dem laut Initiatoren seit 15 Jahren keine Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt wurden, schon bis Ende Mai räumen sollen. Nach Angaben der Verwaltung auf MZ-Anfrage, habe ein Kaufinteressent das Gebäude nur leer gezogen erwerben wollen.
Räumungsklage läuft
Doch aufgrund einer mangelnden Alternative für den Heimatverein und das –museum ist dies bisher nicht geschehen. Deshalb läuft nun sogar eine Räumungsklage gegen den Heimatverein.
Diese sollte auch in der Gemeinderatssitzung im nichtöffentlichen Teil am Dienstagabend Thema sein: Die Fraktion der Heimatfreunde hatte den Antrag gestellt, dass die Gemeinde die Räumungsklage zurückzieht.