1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Die Gemeinderäte fragen erneut die Bürgermeinung ab

Die Gemeinderäte fragen erneut die Bürgermeinung ab

Von KATHARINA THOMANN 17.03.2009, 17:40

PREUSSLITZ/MZ. - Denn es sollte nun endgültig entschieden werden, ob sich die Gemeinde künftig in die Stadt Bernburg oder nach Könnern eingemeinden lassen wird. Letztlich stimmte man jedoch lediglich in der Mehrheit dafür, ein weiteres Mal die Preußlitzer mit einer Bürgeranhörung nach ihrer Meinung zu befragen, um dann anschließend endgültig abzustimmen.

Bürgerentscheid gescheitert

Der eigentliche Grund für diese im Vergleich zu den Nachbargemeinden doch spät erfolgende, zukunftsweisende Entscheidung liegt bereits mehrere Monate zurück. Im November vergangenen Jahres führte der Bürgerentscheid aufgrund der geringen Wahlbeteiligung zu keinem Ergebnis. Deshalb sahen sich die Räte gezwungen selbst die Richtung vorzugeben. Da es bei der Ratssitzung am 16. Februar zu einer Pattsituation kam, musste man auf die jetzt durchgeführte Zusammenkunft warten. Zweite Chance für Preußlitzer

"Ich würde vorschlagen zur Kommunalwahl am 7. Juni den Bürgern noch mal die Chance zu geben, zu entscheiden, ob sie nach Könnern oder Bernburg gehen wollen", plädierte Bader auf eine erneute Einholung der Meinung der Preußlitzer und entschied sich damit gegen eine sofortige Abstimmung innerhalb des Rates. "Damit vermeiden wir auch, dass über die Köpfe hinweg entschieden wird", so das Ortsoberhaupt, das die Entscheidung lieber in Bürgerhand sehen möchte. Genauso sah das auch der Rat Gerd Kammholz: "Es ist das Vernünftigste die Leute zu befragen". Doch deren Meinung wurde bereits im vergangenen Herbst eingeholt, erinnerte Gemeinderatsmitglied Helmut Stach an den Ausgang des Bürgerentscheids, bei dem 18 Prozent für Bernburg und zehn Prozent gegen die Saalestadt votierten.

Doch 25 Prozent wären für eine bindende Abstimmung notwendig gewesen. "Es wäre alles erledigt, wenn wir uns heute entscheiden würden", drängte Stach auf die sofortige Abstimmung. Doch nur zwei weitere Räte teilten seine Meinung. Ein anderer enthielt sich gänzlich.

Handzettel für Bevölkerung

Die Mehrheit und zwar fünf Ratsmitglieder vertraten die Meinung ein weiteres Mal auf die Ansicht der Preußlitzer Bürger zu vertrauen. Diese sollen bis zum Wahltag am 7. Juni in Form eines Handzettels alle notwendigen Informationen zu den gegenwärtig ausgehandelten Verträgen mit Könnern und Bernburg erhalten, damit sie mit diesem Hintergrundwissen ihr Kreuz setzen können. Am darauf folgenden Tag wollen die Räte anhand der Wahlergebnisse dann endgültig über die Eingemeindung aufgrund der Kreisgebietsreform befinden.