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Uwe Knauer Der Digital-Professor vom Strenzfelder Campus

44-jähriger Magdeburger bereitet angehende Landwirte auf die Zukunft vor.

Von Torsten Adam 06.08.2021, 14:00
Uwe Knauer ist als Professor an der Hochschule Anhalt in Strenzfeld tätig.
Uwe Knauer ist als Professor an der Hochschule Anhalt in Strenzfeld tätig. Foto: Zerina Kaps

Bernburg/MZ - Die Hochschule Anhalt hat den 44 Jahre alten Uwe Knauer zum Professor für Digitale Technologien der Pflanzenproduktion berufen. Der promovierte Informatiker spezialisierte sich in seinem beruflichen Werdegang auf die Analyse von Hyperspektraldaten in landwirtschaftlichen und forstlichen Anwendungen.

Im Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung in Bernburg-Strenzfeld wird er künftig sein Wissen an die Studenten weitergeben und sie für eine digitale Zukunft in landwirtschaftlichen Berufen vorbereiten.

In verschiedenen Unternehmen tätig gewesen

Die beruflichen Stationen des Magdeburgers umfassen verschiedene Unternehmen sowie Projekte im In- und Ausland. Nach dem Studium bearbeitete Uwe Knauer an der Humboldt-Universität Berlin mit unterschiedlichen Partnern aus Industrie und Forschung Projekte im Bereich der Bildverarbeitung und Mustererkennung. Danach war er als Softwareentwickler in einem Magdeburger IT-Unternehmen tätig, bevor er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts in Magdeburg in die Wissenschaft zurückkehrte und seine Promotion abschloss.

In der Abteilung Biosystems Engineering spezialisierte er sich auf die Analyse von Hyperspektraldaten und hatte während dieser Zeit auch Gelegenheit, Befliegungskampagnen im australischen Weinanbau vorzunehmen.

„Die Studierenden müssen diese neuen Technologien vor allem sicher anwenden und ihre Potenziale bewerten lernen“

Das Gebiet der Digitalisierung wird in seiner Lehre einen wichtigen Schwerpunkt darstellen, um die künftigen Landwirte auf die bevorstehenden Veränderungen durch Technologien im Agrarsektor vorzubereiten. Für die Studenten bedeutet das, dass Themen rund um Digitalisierung, Sensorik, Datenanalyse und Robotik auch im Landwirtschaftsstudium an Stellenwert gewinnen. Professor Knauer sagt: „Die Studierenden müssen diese neuen Technologien vor allem sicher anwenden und ihre Potenziale bewerten lernen. Für die Lehre ist es in einem sich schnell wandelnden Umfeld daher eine große Herausforderung, gerade solche Kompetenzen zu vermitteln, die möglichst lange Bestand haben und damit eine gute Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben bilden.“

Entscheidunghilfen für Landwirte schaffen

Der gebürtige Berliner will die Studenten in seine Forschungsprojekte am Fraunhofer-Institut und in weitere Projekte an der Hochschule eng einbinden. Er sieht durch ihre Mitarbeit auch einen echten Mehrwert. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bräuchten zum Beispiel Referenzdaten von hoher Qualität und in großer Menge, um der Vielfalt in der Natur und den verschiedenen Umweltbedingungen gerecht zu werden. „Hier können die Studierenden durch ihre Mitarbeit bei der Erhebung solcher Referenzdaten einen ganz entscheidenden Beitrag leisten und anschließend kennenlernen, wie diese Daten zum Trainieren von KI-Modellen genutzt werden, die dann vielleicht als Teil künftiger technischer Systeme den Landwirten Entscheidungshilfen und Unterstützung liefern“, so Uwe Knauer.

Der 44-Jährige lebt mit seiner Familie in Magdeburg. „Gemeinsam wandern zu gehen oder ein spannendes Buch zu lesen, sind gute Möglichkeiten, einen Ausgleich zum Beruf zu schaffen“, sagt er.