Lohelandhaus an der Alten Bibel Denkmalschutz-Objekt Lohelandhaus in Bernburg: Kein Yoga in der unter Denkmalschutz stehenden Holzbaracke an der Alten Bibel

Bernburg - Eigentlich war das Ende des Lohelandhauses und des umliegenden Gartens bereits besiegelt. Die Stadt Bernburg hatte das Areal angekauft, um das verfallene Gebäude abzureißen und darauf Parkplätze zu schaffen.
Das stieß auf Widerstand bei manchem Bernburger. „Dann ist versucht worden, das Gebäude in einem Akt der Piraterie unter Denkmalschutz zu stellen“, wie Holger Dittrich, der Dezernent für Ordnung, Verkehr, Planung und Wirtschaftsförderung, es drastisch formulierte. Was folgte, war der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, um die Ausschreibung eines Nutzungskonzeptes für das aus ihrer Sicht erhaltenswürdige Areal zu erreichen.
Kontroverse Debatte im Kulturausschuss
Die Diskussion im Schul-, Kultur- und Sportausschuss war hitzig und logischerweise kontrovers. Während die Antragsteller ihr Ansinnen mit Vehemenz verteidigten, um dort ein Objekt für „verinnerlichte Bewegungsformen“ wie Yoga, wie es Stadtrat Erich Buhmann nannte, einzurichten, votierte die CDU-Fraktion entschieden gegen eine Ausschreibung. Diese Bewegungsformen würden sowohl öffentlich als auch privat angeboten. Zudem gebe es noch freie Kapazitäten in anderen Sporteinrichtungen der Stadt.
Ausschusschef Balzer lässt Neutralität vermissen
Zur Überraschung aller hatte sich eingangs der Debatte auch der Ausschussvorsitzende Eberhard Balzer (Die Linke) konsequent für den Antrag der Bündnisgrünen eingesetzt und dabei die ihm eigentlich gebotene Neutralität als Ausschussvorsitzender vermissen lassen.
Der Antrag wurde aus zwei Gründen - ausschließlich finanziellen - schließlich abgelehnt. Zum einen konnte niemand aus der Runde beziffern, wie viel Geld eine Ausschreibung kosten würde. Und zum anderen waren da auch noch die Sanierungskosten von 230.000 Euro, die ein renommiertes Architektenbüro veranschlagt hatte und die die Stadt Bernburg derzeit nicht aufbringen kann.
Konsequenzen werden nun voraussichtlich ein Abbruchantrag der Stadt Bernburg an die zuständige Denkmalbehörde und der Bau von Parkplätzen sein. (mz)