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Campus Strenzfeld ermöglicht Kinderbetreuung  Campus Strenzfeld ermöglicht Kinderbetreuung : Bachelor mit Baby

Von FRAUKE HOLZ 01.01.2016, 20:54
Karina Brose betreut in der renovierten Wohnung auf dem Campus maximal fünf Kinder gleichzeitig.
Karina Brose betreut in der renovierten Wohnung auf dem Campus maximal fünf Kinder gleichzeitig. Engelbert Pülicher Lizenz

STRENZFELD - Einen Hochschulabschluss erwerben und gleichzeitig ein Kind aufziehen - geht das? Den Spagat zwischen Hörsaal und Wickeltisch zu schaffen, ist eine große Herausforderung. Zumal nicht selten Geldsorgen, schlechte Infrastruktur und Betreuungsprobleme den jungen Eltern den Hochschul-Alltag erschweren.

Um dem Ziel der Vereinbarkeit von Studium und Familie ein Stück näher zu kommen, geht die Hochschule Anhalt am Standort Bernburg neue Wege. Was an vielen Hochschulen bereits gang und gäbe ist, wird nun auch auf dem Campus in Strenzfeld ermöglicht: die Betreuung der Kinder von Studenten und Hochschulmitarbeitern. Eigens dafür wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein Kids Bernburg eine Kinderbetreuungsstelle namens „Professor Eule und seine Freunde“ ins Leben gerufen. Zu finden ist diese am Kastanienweg 25 in Strenzfeld, wo im ersten Obergeschoss eine Wohnung von der Hochschule angemietet und umgestaltet wurde. Seit Monatsbeginn können studierende Eltern und Hochschulbeschäftigte dort ihre Kinder im Alter von acht Wochen bis sechs Jahren stundenweise betreuen lassen. Tagesmutti Karina Brose wird - je nach Bedarf - von Montag bis Sonnabend „engagiert“. Maximal fünf Kinder kann sie gleichzeitig beaufsichtigen; fünf Euro kostet die Stunde.

Flexible Öffnungszeiten

„Als Tagesmutti halte ich mich nicht an stupide Öffnungszeiten“, sagt sie. Vielmehr richte sich ihr Angebot nach den Arbeitszeiten der Hochschulangehörigen beziehungsweise dem Vorlesungsplan der Studenten. In der Regel sei sie frühestens ab um 8 und spätestens bis 19 Uhr im Einsatz. Gerade die Betreuung in den Abendstunden werde angenommen, wie Karina Brose in den vergangenen Wochen bereits erfahren konnte. „Vor allem die Fernstudenten sind über das Angebot dankbar.“ Sie seien meist nur am Wochenende an der Hochschule und froh über die Möglichkeit, ihr Kind am Freitagabend und Sonnabend betreuen lassen zu können.

Unterschiedlicher Tagesablauf

Karina Brose ist eine Tagesmutti auf Abruf und arbeitet demnach nur, wenn Kinder angemeldet werden. „Manche kommen lediglich einmal in der Woche“, sagt sie, „und bleiben wenige Stunden“. Fünf Stunden am Stück sei bisher das längste gewesen. Nicht zuletzt aufgrund dessen unterscheide sich der Tagesablauf von dem einer Kindertagesstätte. „Es verläuft unregelmäßiger“, sagt die Tagesmutti. Das „Programm“ sei jedoch das gleiche: spielen, essen und schlafen. Zudem bieten sich auf dem wortwörtlich grünen Campus vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten, angefangen beim Spielplatz über das Damwildgehege bis hin zur Sporthalle.

Das Studentenwerk Halle, welches für die Hochschul-Standorte Halle, Bernburg, Dessau, Köthen und Merseburg verantwortlich zeichnet, hilft Studenten bei der Suche nach einem Kita-Platz, mit Beihilfen in Notlagen, Buch- und Lernmittelbeihilfen, zinslosen Darlehen für den Studienabschluss sowie familienfreundlichem Wohnraum und Möbeln. In Halle und Köthen unterhält das Werk jeweils eine Kindertageseinrichtung.

Auf Antrag schenkt das Studentenwerk Kindern von Studenten einen kostenfreien Kinderteller in der Mensa. Dieses Angebot gilt immer für ein Semester und kann bis zum Schuleintritt geltend gemacht werden. Darüber hinaus kann das Studentenwerk bei der Geburt eines Kindes 100 Euro Begrüßungsgeld zahlen.

Mehr im Netz unter: www.studentenwerk-halle.de

Und nicht nur das. Die unmittelbare Nähe von Hochschule und Betreuungsstelle erleichtert Kindern und Eltern gleichermaßen den Alltag. So gelingt auch der Bachelor oder Master mit Baby. (mz)