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Umweltschutz Breitscheidplatz in Bernburg-Roschwitz: Wer räumt Sperrmüll vom Straßenrand?

Von Torsten Adam 26.04.2019, 11:56
Wieviel Sperrmüll darf oder muss entsorgt werden? Darüber ist man sich im Salzlandkreis nicht einig.
Wieviel Sperrmüll darf oder muss entsorgt werden? Darüber ist man sich im Salzlandkreis nicht einig. Engelbert Pülicher/Archiv

Bernburg - Die einen schmeißen ihren Müll rücksichtslos in die Natur, die anderen räumen den Unrat ihrer Zeitgenossen ehrenamtlich weg. Zu beobachten war dieses Phänomen in den zurückliegenden Tagen wieder im Salzlandkreis. Dem Frühjahrsputz-Aufruf von Landrat Markus Bauer (SPD) waren hunderte Freiwillige gefolgt.

„Dank ihrer Mithilfe konnte unsere Natur von über 60 Tonnen illegal abgelagertem Müll, 634 Autoreifen, 16 Lkw-Reifen, diversen Kühlgeräten, Waschmaschinen, Bildschirmen, Druckern, Elektro- und Elektrokleingeräten und Rasenmähern befreit werden“, zog Ralf Felgenträger, Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebes (KWB), Bilanz. Durch dieses Engagement sei ein unverzichtbarer Beitrag für die Umwelt erbracht worden.

Landrat Bauer und Ralf Felgenträger vom Kreiswirtschaftsbetrieb danken für den Einsatz

„Die Teilnehmer tragen mit ihrem Engagement dazu bei, dass die Region lebens- und liebenswert bleibt“, bedankt sich auch der Landrat, der seit Jahren Parteien, Stadt- und Gemeinderäte sowie Vereine dazu aufruft, sich im Rahmen des Frühjahrsputzes für ihre Heimat zu engagieren.

Indes sind parallel in den vergangenen Wochen am Breitscheidplatz in Roschwitz zwei Sperrmüllhaufen gewachsen. Schränke, eine Couch, eine Matratze und sogar ein Kühlschrank liegen auf der Wiese vor den Mehrfamilienhäusern. Die Urheber sind unbekannt.

„Der erste Unrat lag bereits Ende Februar dort“, sagte ein Anwohner der MZ. Er hofft, dass der Kreiswirtschaftsbetrieb zeitnah aufräumt. Dieser ist allerdings gar nicht zuständig. „Innerorts ist der Straßenbaulastträger oder der Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Müll lagert, verantwortlich. Wir handeln, wenn außerorts was in die Natur geworfen wurde“, erläutert Ralf Felgenträger.

Kreiswirtschaftsbetrieb fühlt sich nicht zuständig für Müll am Breitscheidplatz in Roschwitz

Wobei die Zuständigkeit natürlich eigentlich beim Verursacher liege. Für ihn sei völlig unverständlich, wieso Sperrmüll illegal abgelegt wird. Schließlich werde dieser doch nach Anmeldung bis zu zweimal jährlich im Umfang von zwei Kubikmetern pro Person im Haushalt kostenlos abgeholt.

Dennoch muss der KWB von Jahr zu Jahr mehr Unrat aus der Natur holen. „Uns entstehen dadurch zusätzliche Kosten im sechsstelligen Bereich“, sagt Ralf Felgenträger. In diesen Schaden für die Allgemeinheit sei noch nicht mal der Müll eingerechnet, den die Kommunen in der Region durch ihre Bauhöfe beseitigen lassen. (mz)