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Brandschutz in Bernburg Brandschutz in Bernburg: Feuerwehrleute schulen in Kita "Benjamin Blümchen"

Von susanne schlaikier 10.12.2014, 18:27
Mia (links) kennt nicht nur schon die Zahlen gut. Die Sechsjährige weiß auch schon ganz genau, welche Ziffern sie wählen muss, wenn ein Feuer ausbricht: 112.
Mia (links) kennt nicht nur schon die Zahlen gut. Die Sechsjährige weiß auch schon ganz genau, welche Ziffern sie wählen muss, wenn ein Feuer ausbricht: 112. engelbert pülicher Lizenz

bernburg - Dicker Qualm dringt aus der Küche. Der sechsjährige Jan ist alleine zu Hause und bekommt es mit der Angst zu tun. Er wählt auf dem Telefon die „112“. Das haben ihm seine Eltern irgendwann einmal beigebracht. Am anderen Ende meldet sich Tilo Timplan in der Leitstelle. „Was ist passiert“, fragt er den jungen Anrufer. „Es brennt in der Küche“, sagt Jan. Timplan fragt ihn nach seinem Alter und seiner Adresse. Jan ist aber so aufgeregt, dass ihm die Hausnummer nicht gleich einfallen will. „Ich glaube, es ist die neun.“ Timplan hat längst Feuerwehr und Krankenwagen alarmiert - und Jan kommt schließlich mit dem Schrecken davon. So oder so ähnlich könnte ein Telefonat mit der Leitstelle bei einem Brand ablaufen. Denn bei „Jan“ hat es nicht wirklich gebrannt. Die Szene ist nur gespielt.

Gefahr durch Kerzen

Falko Bertram, der in die Rolle von Jan geschlüpft ist, und Tilo Timplan von der Bernburger Feuerwehr sind am Mittwoch in der Kita „Benjamin Blümchen“ zu Gast, um den Kindern zu zeigen, wie sie sich bei einem Feuer in der Wohnung verhalten. Besonders in der Weihnachtszeit sei die Gefahr durch Kerzen groß, so Timplan. „Durch Unachtsamkeit kann es schnell zu einem Brand kommen“, erklärt er. Zudem habe er den Unfall in einer Hallenser Kindertagesstätte mit einer Kerze (siehe Kasten) zum Anlass genommen, der Kita „Benjamin Blümchen“ einen Besuch abzustatten und die Kinder zu belehren. Aber die Vier- bis Sechsjährigen wissen schon gut Bescheid: Wenn alle den Raum verlassen, müssen natürlich die Kerzen ausgepustet werden. Und natürlich sollten sie niemals allein Feuerzeug oder Streichhölzer benutzen. Wenn es aber dann doch zum Brand kommen sollte, sind sie gut vorbereitet. Bertram, Kinderwart bei der Bernburger Feuerwehr, erklärt ihnen, dass sie Fenster und Türen schließen, sich bei Rauch am besten auf allen Vieren fortbewegen und, sofern es noch möglich ist die Wohnung zu verlassen, vor der Haustür laut um „Hilfe“ rufen sollen.

Sollten sie nicht mehr aus dem Haus kommen, dürften sie sich aber aus Angst vor dem Feuer keinesfalls verstecken. „Dann nämlich haben wir Feuerwehrleute das Problem, dass wir euch suchen müssen“, sagt Falko Bertram. Vieles, was sie an diesem Tag hören, wissen die Kinder aber glücklicherweise ohnehin bereits. „Und man muss die ’112’ wählen“, sagt die sechsjährige Mia. Das weiß sie von ihren Eltern. Auch Leonie (5), Leon (4), Anina (6), Florentine (6) und die anderen Kinder kennen diese Zahlen schon und können sie problemlos auf dem Telefon wählen. Sie alle dürfen einmal den Notruf absetzen und der Leitstelle einen Brand ihrer Wohnung melden.

Die Feuerwehrmänner sind einigermaßen überrascht, aber auch froh, wie gut die Kinder hier bereits über das Verhalten bei einem Brand vorbereitet sind. Das sei längst nicht immer so, weiß Kinderwart Bertram. (mz)

Feuerwehrmann Falko Bertram zeigt dem vierjährigen Leon, was zu tun ist, wenn es brennt. Gemeinsam wählen sie den Notruf.
Feuerwehrmann Falko Bertram zeigt dem vierjährigen Leon, was zu tun ist, wenn es brennt. Gemeinsam wählen sie den Notruf.
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