Landesweiter Aktionstag Bernburger Polizei leistet Prävention bei Radfahrern
Welche Vergehen am häufigsten vorkommen und warum ein Helm wichtig ist.

Bernburg/MZ - Im Rahmen der landesweiten Aktion „#MenschaufmRad“ gab es am Mittwoch mehrere Kontrollen von Radfahrern in Bernburg. Neben stationären Kontrollstellen im Stadtgebiet war die Bereitschaftspolizei mit mobilen Kontrollen in umliegenden Ortschaften unterwegs. Insgesamt wurden im Salzlandkreis 112 Verkehrsteilnehmer und ihre Räder überprüft. Dabei ahndeten die Beamten 13 Mal das Benutzen des Radweges in falscher Richtung, zudem einen Rotlichtverstoß. Weitere neun Radler wurden aufgrund anderweitiger Vergehen bestraft.
Kleinigkeiten machen Unterschied
Eine dieser Kontrollstellen war in Bernburg ab 7 Uhr morgens im Bereich Lindenstraße/Clara-Zetkin-Platz eingerichtet. Nicht jeder Angehaltene erhielt eine Strafe. Einem Ehepaar mit Elektrorädern wurde für eine makellose Ausstattung jeweils eine „Geprüft“-Plakette als kleine Auszeichnung verliehen. „Unser Fokus liegt nicht darauf, so viele Strafen wie möglich zu verhängen. Vielmehr soll es um Prävention im Straßenverkehr gehen“, sagte Kriminalrat Jens Galetzka. Dazu gehört neben einer ordnungsgemäßen Ausstattung wie Licht, „Katzenaugen“, Klingel und funktionstüchtiger Bremse auch richtige Kleidung und Ausrüstung. „Es gibt zwar keine Helmpflicht. Ich rate jedem Menschen jedoch, bei einer Radfahrt einen zu tragen. Außerdem sollte im Dunkeln helle Kleidung oder eine Warnweste angezogen werden“, so Jens Galetzka. Solche Kleinigkeiten würden einen großen Unterschied machen und könnten im Ernstfall Leben retten. „Ob ein Helm nun modisch aussieht oder nicht. Gesundheit geht vor Optik“, sagte er.
„Aus Erfahrung ist das Befahren des Radweges oder der Straße in die falsche Richtung das größte Problem“, so Galetzka weiter. Was auf den ersten Blick eher als harmloses Vergehen gesehen wird, kann schlimme Folgen haben, weiß der Kriminalrat: „Radwege sind gerade in Bernburg oft nur für einen Drahtesel ausgelegt. Kommen sich dann zwei Menschen mit einer gewissen Geschwindigkeit entgegen, kann das böse enden.“
Mann muss blechen
Um dem entgegenzuwirken, achteten die Ordnungshüter bei der Kontrolle am Clara-Zetkin-Platz verstärkt darauf. Bei einer 15-jährigen Radfahrerin beließ es Polizeihauptmeister Ralf Ernst noch bei einer mündlichen Ermahnung. Ein Mann hingegen musste 20 Euro zahlen, da neben der falschen Nutzung des Radweges noch Licht, Klingel und Katzenaugen am Rad fehlten. „Da haben wir dann das geringere Vergehen mit der falsch befahrenen Seite bestraft und ihn darauf hingewiesen, die Mängel am Rad zu beheben“, sagte Ralf Ernst nach der Kontrolle.
Freuen hingegen durfte sich Vanessa Erhardt aus Bernburg. Ihr Rad wies keine Mängel auf und sie durfte ihren Weg zur Arbeit ungestört fortsetzen.
Mit einer mündlichen Ermahnung kam eine ältere Dame davon, die versehentlich über eine rote Radfahrerampel gefahren war. Hätte die Seniorin einen Führerschein, wären das im Normalfall 100 Euro Strafe und ein Punkt in Flensburg, erklärte die Polizeimeisterin Aileen Schönherr.