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Bernburg Bernburg: Schule mit hoher Vermittlungsquote

Von UTE NICKLISCH 27.02.2011, 18:16

BERNBURG/MZ. - "Bei uns werden die Jugendlichen erstmal auf die Beine gestellt", erklärt Jochen Breitfeld das Geheimnis der hohen Beschäftigungsquote der Jugendlichen im Anschluss an ihre Ausbildung. Breitfeld ist als Lehrer für EDV beim Institut Braune gGmbH in Bernburg tätig. In diesem Zusammenhang betont er das familiäre Klima in der kleinen Einrichtung, welches die Pädagogen als positive Grundlage für eine gute Unterrichtsqualität sehen. Insgesamt werden im Braune-Institut vier Klassen mit jeweils 14 Schülern ausgebildet.

"Auch die Leute, die bei uns arbeiten, sind richtig gut", sagt Breitfeld. Am Beispiel vergangener Abgangsjahren, wobei von 21 Schülern schon 17 einen Arbeitsvertrag in der Tasche haben, untermalt er den Ruf der privaten Berufsfachschule. Sei es als Wirtschaftsassistent für Informationsverarbeitung oder als Gestaltungstechniker für Medien und Kommunikation - beide Berufsrichtungen sind nach Aussage des Schulleiters Stephan Müller sehr gefragt und können mit einem staatlich anerkannten Abschluss erworben werden.

Zudem gibt es im Rahmen der zweijährigen Berufsausbildung die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben. Um allen Interessenten einmal einen Einblick in das breite Spektrum jener Ausbildung am Institut Braune zu ermöglichen, gab es am Sonnabend einen Tag der offenen Tür. Dazu erklärten sich einige von den derzeitigen Berufsschülern bereit, den Besuchern ihre Arbeit vorzustellen und sie durch das ehemalige Solvay-Verwaltungsgebäude zu führen. Dort nämlich ist das Institut Braune seit 2003 zu Hause.

Eine der Schülerinnen ist Sabine Wagner. Sie absolviert derzeit eine Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin. Für die junge Köthenerin ist dies allerdings nicht die erste Ausbildung. Die 25-jährige hat bereits einen Abschluss als Industriekauffrau. Allerdings entsprach diese Tätigkeit nicht ihren Wünschen. Am Institut Braune fand sie somit eine Ausbildung nach ihren Vorstellungen. Wobei ihr das künstlerische Gestalten und auch das Entwerfen von Flyern am PC den größten Spaß bereitet.

Nicht nur Schüler plauderten aus dem Schulleben, sondern auch junge Leute, die ihre Zeit an der Einrichtung hinter sich haben und nun in Lohn und Brot stehen. Einst ließ sich auch Constanze Wienecke aus Köthen zur gestaltungstechnischen Assistentin ausbilden. Inzwischen hat sie eine Anstellung bei einer Werbeagentur in Dessau. Sie schilderte den neugierigen Gästen ihren beruflichen Werdegang.

Eine weitere Kostprobe der schulischen Arbeit gab der Fotojournalist Wolfgang Kubak mit seinem Vortrag über digitale Fotografie. Er ist einer der Dozenten, welche an der Schule regelmäßig unterrichten. Als Fachmann in der Fotografie vermittelt der Merseburger unter anderem den Umgang mit der Spiegelreflexkamera. "Bei mir kann man nichts lernen, wenn man es in der Praxis nicht umsetzt", weist der Experte auf die Praxistätigkeit der Schüler hin.

Caroline Elfert informierte sich gemeinsam mit ihrer Familie über die Bildungsmöglichkeiten. Da sie momentan die freie Sekundarschule des Instituts in Güsten besucht, interessiert sie sich für eine Fortsetzung ihrer Ausbildung an der gleichnamigen Berufsschule. Dabei liegt ihr Hauptaugenmerk auf der Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin. Allgemein fand sie den Tag sehr hilfreich. Für den Bereich Wirtschaftsassistent interessierte sich Philipp Alexander Amelang aus Bernburg. Er verschaffte sich ebenfalls einen Eindruck. "Ich könnte mir vorstellen hier später zu lernen", schlussfolgerte der 15-Jährige.

Während Stephan Müller als Schulleiter - er war mit dem Besucherinteresse zufrieden - stolz auf die guten Vermittlungschancen seiner Schützlinge ist, lässt er nicht unerwähnt, dass Schüler mit fehlendem Ehrgeiz und ungenügenden Leistungen durch die Prüfung rauschen. "Bei uns kommt nicht jeder durch, schließlich haben wir auch einen Ruf zu bewahren", erklärt der Schulleiter.