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Bernburg Bernburg: Persönliche Worte zum Abschied

Von SUSANNE WEIHMANN 13.03.2011, 17:55

BERNBURG/MZ. - Ein bisschen ungeduldig war der ein oder andere der Auszubildenden schon. Aber das Gruppenfoto der angehenden Verwaltungsfachangestellten sollte unbedingt vor dem Bernburger Rathaus entstehen - und da fand zeitgleich eine Hochzeit statt. Aber für diesen Anlass wartet man ja schon mal gerne - zumal es nicht lange dauerte.

Nachdem das Gruppenfoto endlich im Kasten war, sollten die 32 Azubis zum Verwaltungsfachangestellten der Stadt Bernburg, des Salzlandkreises, der Stadt Dessau-Roßlau, Coswig, dem Umweltbundesamt, der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost und des Wasserstraßenneubauamtes ihre Abschlusszeugnisse der Berufsschule bekommen.

Im Rathaus II begrüßte Bernburgs Finanzdezernentin Silvia Ristow die jungen Leute. "Mit den Augen darf man klauen, besonders in der Lehre", sagte Ristow, verbunden mit der Hoffnung, dass die Azubis davon in den drei Jahren auch ausgiebig Gebrauch gemacht haben. Silvia Ristow stellte die Stadt für alle Nicht-Bernburger kurz vor, erzählte von der Geschichte, von Sehenswürdigkeiten und den hier ansässigen mittelständischen Unternehmen. Sie wünschte den Azubis viel Erfolg bei den in drei Monaten anstehenden Abschlussprüfungen.

Heike Lischka, Lehrerin im Berufsschulzentrum "Hugo Junkers" in Dessau, blickte auf sehr persönliche Weise auf die vergangenen zweieinhalb Jahre zurück. Sie erinnerte sich an den November 2008, an "die Neuen". Sie habe den Raum betreten und eisige Stille schlug ihr entgegen. Doch dann habe sie bei jedem eine Entwicklung erlebt. "Ihr werdet mir alle irgendwie in Erinnerung bleiben", sagte Lischka. Im Gedächtnis wird ihr jene junge Frau bleiben, die leidenschaftlich gern singt, eine andere, die immer ein Lächeln auf den Lippen hatte und jene, die es bevorzugte, zu schweigen. Sie wird sich auch an jenen jungen Mann erinnern, dessen Leistungen sich kontinuierlich gesteigert haben und auch an den "Che Guevara der Gegenwart".

"Danke für drei angenehme Jahre", bemerkte Lischka. Dankbar zeigten sich auch ihre Schüler, die ihr einen großen Blumenstrauß und Karten fürs Kabarett überreichten. "Der Kabarett-Besuch wird die nächste Gelegenheit sein, bei der ich an euch denke", sagte sie gerührt.

Persönliche Worte fanden Lischka und ihre Kollegin Dorothee Pornhagen dann auch bei der Übergabe der Zeugnisse. "Das langweiligste Zeugnis" bekam nach Auffassung der beiden Fachlehrer Antje Hertling, mit einem Augenzwinkern wohl gemerkt. Die Bernburgerin schloss mit einem Notendurchschnitt von 1,0 ab und war damit die beste ihres Jahrgangs. Die 24-Jährige hatte zuvor bereits eine Ausbildung in der Stadtbibliothek abgeschlossen, ebenfalls mit glänzenden Ergebnissen. "Ich hoffe, dass ich auch übernommen werde", meinte Hertling. Am liebsten würde sie in einem Bereich eingesetzt werden, in dem sie mit Menschen arbeiten kann.

Die 19 Jahre alte Luisa Windirsch aus Bernburg hat schon die Prüfungen im Juni im Blick. "Ich hoffe, dass die Abschlussprüfungen erfolgreich verlaufen." Froh über seinen Schul-Abschluss zeigte sich Mathias Wünsch aus Aschersleben. "Ich habe zwischendurch schon gezweifelt, aber jetzt bin ich doch zufrieden. Er hat schon ganz konkrete Vorstellungen von seiner beruflichen Zukunft. "Ich würde gern im Außenbereich arbeiten, beispielsweise im Umweltamt. Das ist nicht so der typische Bürojob", sagte der junge Mann.