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Bauvorhaben in Nienburg Bauvorhaben in Nienburg: Neue Feuerwehr bis 2019?

Von Andreas Braun 06.12.2015, 18:47
An der Calbeschen Straße soll das neue Feuerwehrgerätehaus gebaut werden.
An der Calbeschen Straße soll das neue Feuerwehrgerätehaus gebaut werden. Engelbert Pülicher Lizenz

Nienburg - Die Entscheidung ist gefallen. Als neuer Standort für ein neues Gerätehaus der Feuerwehr ist vom Stadtrat in Nienburg mehrheitlich die Calbesche Straße bestimmt worden. Wenn alles gut geht, könnte das neue Gerätehaus bis 2019 stehen. Groben Schätzungen zufolge soll es etwa zwei Millionen Euro kosten.

25 Jahre kämpften mehrere Ortswehrleiter in Nienburg um einen neuen Standort. Derzeit ist die Feuerwehr in einem Gebäude am Markt unterbracht, das der Adolf-Meier-Stiftung gehört. Es entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen einer modernen Feuerwehr. Die Ausfahrt ist eng, ausgebaut werden kann der Standort räumlich nicht mehr. Nach MZ-Informationen trifft der neue Standort aber nicht auf den Zuspruch von Feuerwehrleuten der Ortswehr Nienburg. Sie hätten gern einen anderen Standort gehabt. Von den Vorschlägen, die in einer Fraktionsvorsitzendenrunde genannt worden waren, bleiben dann der von der Verwaltung favorisierte Standort an der Calbeschen Straße, Eigentümer ist die Stadt, und der an der alten Tankstelle an der Thälmannallee über.

Alte Tankstelle ausgeschlossen

Letzterer Standort sorgte in der Stadtratssitzung am 1. Dezember für Diskussion, als Bauamtsleiterin Katrin Gerstner den wichtigsten Grund nannte, warum dort keine Feuerwehr gebaut werden kann: „Die Fläche an der Thälmannallee darf nicht bebaut werden.“ Wie komme denn die Verwaltung überhaupt darauf, den Standort in der Beschlussvorlage zu erwähnen, wurde gefragt. „Wir wurden in der Runde der Fraktionsvorsitzenden mit den Vorschlägen erstmals konfrontiert. Da kann ich nicht jede Fläche im Kopf haben, ob sie geeignet ist oder nicht.

Wir sollten die beiden Flächen prüfen, was wir getan haben. Dabei kam heraus, dass im Flächennutzungsplan die Bebauung ausgeschlossen ist“, so Katrin Gerstner. Die Version wurde auch von mehreren Teilnehmern an der Runde gestützt. Es sei über mehrere Standorte innerhalb der Stadt mit Verwaltungsspitze, Fraktionschefs, Stadtwehrleiter und Ortswehrleiter beraten worden. „Viele konnten wir bereits dort ausschließen. Wie den an der Johannistraße. Dort ist es räumlich eng und dass der NP-Parkplatz im Alarmfall als Ausfahrt genutzt wird, ist nicht praktikabel. Der Parkplatz müsste dann nämlich schnell geräumt werde. Das ist nicht zu machen“, erläuterte in einem MZ-Gespräch Susan Falke, Nienburgs Bürgermeisterin.

Calbescher Straße günstiger

Es seien dann die beiden Standorte geblieben, die zur Abstimmung kamen. „Wir haben erst bei der Prüfung bemerkt, dass die alte Tankstelle nicht bebaut werden kann. Es sprechen unabhängig davon auch andere Gründe dagegen. Das Grundstück muss erworben werden und die preislichen Vorstellungen, die uns bekannt sind, würden das Projekt schon gefährden. Zum anderen ist es eine Risikoverdachtsfläche. Das heißt, ist der Boden kontaminiert, entstehen Kosten, die wir nicht überschauen können. Das ist auch der Fall bei dem Vorschlag Zentralgarage an der Calbeschen Straße“, so Susan Falke weiter.

Zudem äußerten auch Ortsbürgermeister, dass die Calbesche Straße günstiger sei, da von hier aus der Großteil der Einheitsgemeinde im Alarmfall schneller zu erreicht sei. Dass die Stadt so auf eine Entscheidung drängte, habe einen Grund, so die Bürgermeisterin. Die derzeitige Richtlinie des Landes läuft am 30. Juni 2016 aus. „Das ist nach der Landtagswahl und ich glaube nicht, dass eine neue Richtlinie für uns günstigere Bedingungen bringt. Derzeit würden wir eine Förderung auf über 330.000 Euro bekommen, wenn der Antrag genehmigt wird“, begründet Susan Falke die Eile. (mz)