Verkehr in Ilberstedt Anwohner ärgern sich über Raserei und sorgen sich um Sicherheit der Kinder
Gleich zwei Straßen in Ilberstedt werden vom Durchgangsverkehr genutzt, obwohl sie zum Teil unbefestigt sind und eigentlich nur für die Anwohner gedacht waren.

Ilberstedt/MZ. - Eigentlich haben sich Norbert Hahndorf und seine Frau in ihrem Zuhause in der Feldstraße in Ilberstedt immer wohlgefühlt. Schon seit 60 Jahren wohnen die Eheleute dort. Doch seit einiger Zeit leidet ihre Wohnqualität erheblich, was am vielen Verkehr in ihrer Straße liegt. Dazu muss man wissen, dass ein Teil der Feldstraße nicht befestigt ist und ursprünglich nur als Versorgungsstraße für die Anwohner vorgesehen gewesen sei, berichtet der 88-jährige Norbert Hahndorf.
„Gefahren wird wie der Teufel“
Doch immer wieder wird sie auch von anderen Autofahrern genutzt, die dann über die Straße brettern: „Gefahren wird wie der Teufel. Man kann nachts kein Fenster aufmachen", machte Hahndorf seinem Ärger während Einwohnerfragestunde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Luft.
Straße neu gestaltet
Anfang der 1990er Jahre sei die Straße neu gestaltet worden, erzählt Hahndorf: Ein Teil ist nun befestigt, der Rest aber nicht. Seither gibt es für einen Teil der Straße auch eine Einbahnstraßenregelung. Aber viele halten sich nach Angaben Hahndorfs nicht daran. Sowohl Ortskundige als auch Fremde würden die Straße nutzen, so seine Beobachtungen. Wenn die Autos an den Häusern vorbeirasen, „sieht man nur eine Staubwolke". Er fordert: „So wie jetzt kann es nicht bleiben." Hahndorf fordert eine Geschwindigkeitsbegrenzung, „damit nicht mehr so gerast wird".
Suche nach Lösung
Bürgermeister Lothar Jänsch (parteilos) meinte zwar, dass der Gemeinderat da nichts machen könne. Aber er schlug einen Vor-Ort-Termin vor: „Wir werden versuchen, eine Lösung zu finden."
Parallelweg der Güstener Straße
Mit einem ähnlichen Problem, allerdings an anderer Stelle, meldete sich Jan Wilhelm zu Wort: Er wohnt im Gegensatz zu Hahndorf noch nicht lange in Ilberstedt, jedoch an einem Parallelweg der Güstener Straße mit ähnlichen Sorgen. Ein Großteil ist ebenfalls unbefestigt, bei Regen sammelt sich Wasser in den Löchern. Und nur etwa 100 Meter bis zum Kreisverkehr sind befestigt. Eine „Straße", die mutmaßlich nur für die Anwohner gedacht ist, um zu ihren Grundstücken zu gelangen.
Baufahrzeuge mit „Affenzahn“ unterwegs
Dennoch wird sie auch anderweitig genutzt: Baustellen-Fahrzeuge würden dort „mit einem Affenzahn" entlangfahren, berichtet Westphal. Er habe einen kleinen Sohn und sorge sich angesichts der rücksichtslosen Fahrer um dessen Sicherheit. Auch er wünscht sich, dass hier etwas unternommen wird.
Können Poller helfen?
„Mit Schildern ist da nicht viel zu machen", meinte Bürgermeister Jänsch. Er könnte sich vorstellen, eine Seite – und zwar die, die vom Kreisel kommt – „zuzupollern", sodass der Durchgangsverkehr gestoppt wird. Dann müssten aber die Anwohner von der anderen Seite, also der Cölbigker Straße, von hinten an ihre Grundstücke heranfahren und könnten nicht mehr den Weg vom Kreisel nutzen.
