Gewürze aus Sachsen-Anhalt Anbaufläche für Gewürze in Sachsen-Anhalt wächst: Kamille für verletzte Ferkel

Bernburg - In Sachsen-Anhalt wächst das Anbaugebiet für Gewürze leicht. „Die Fläche soll sich deutschlandweit bis 2020 verdoppeln“, sagte Isolde Reichardt vom Zentrum für Acker- und Pflanzenbau in Bernburg (Landkreis Salzlandkreis). Derzeit betrage das Gebiet 10.000 Hektar. Davon gehörten rund 1.100 Hektar zu Sachsen-Anhalt. Damit zähle das Bundesland hinter Bayern, Thüringen und Hessen zu den größten Anbaugebieten. Um wie viel Hektar die Fläche jährlich wachse, konnte nicht gesagt werden.
„Besonders boomt derzeit Kreuz- und Schwarzkümmel“, sagte Reichardt. Die Gewürze sind unter anderem als Nahrungsergänzungsmittel für den Knochenaufbau gefragt. Aber auch Kamille, Majoran, Thymian, Fenchel, Oregano, Basilikum, Kresse und Anis werden hierzulande angebaut.
Gewürzpflanzen aus Sachsen-Anhalt: Anwendung in Kosmetik, Kräuterlikören oder Gewürzmischungen
„Tierzüchter sprühen beispielsweise Kamille über ihre Ferkel, da es bei Schürfwunden und anderen Verletzungen hilft“, erklärte die Expertin. Anis landet im Tee, der in Supermärkten oder Apotheken verkauft wird. Majoran kommt ins Tierfutter, um Krankheiten zu lindern. Auch in Kosmetik, Kräuterlikören oder Gewürzmischungen für Fleischereien finden sich Gewürzpflanzen aus Sachsen-Anhalt.
Zum diesjährigen Winterseminar in Bernburg wollen Experten über die vielfältigen Anwendungsbereiche der Arznei- und Gewürzpflanzen sprechen. Am Dienstag und Mittwoch werden den Angaben zufolge rund 300 Teilnehmer aus Deutschland, Russland, Albanien und anderen Ländern erwartet. Das Treffen wird bereits zum 27. Mal in der kleinen Saalestadt veranstaltet. Organisiert wird es vom Verein für Arznei- und Gewürzpflanzen „Saluplanta“ und der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt. (dpa)