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Aktion in Kita Sonnenschein  Aktion in Kita Sonnenschein : Ein Schnellkurs mit dem Florian

Von Katharina Thormann 17.05.2017, 05:55
Die Feuerwehrmänner Marcus Hillegeist (2. von rechts) und Jens Hartmann (3. von rechts) erklären den Kindern Verhalten im Notfall.
Die Feuerwehrmänner Marcus Hillegeist (2. von rechts) und Jens Hartmann (3. von rechts) erklären den Kindern Verhalten im Notfall. Engelbert Pülicher

Biendorf - Es ist zwar nicht der Weihnachtsmann gewesen, der Anfang der Woche plötzlich an der Tür der Kita Sonnenschein in Biendorf stand. Die Blicke der rund 30 Kinder waren aber mindestens genauso aufgeregt, als plötzlich Marcus Hillegeist den Raum betrat.

Kein Wunder. Schließlich steckte er in voller Feuerwehreinsatz-Montur. Auf dem Kopf eine Atemschutzmaske. Nicht ohne Grund hatte Crücherns Ortswehrleiter die schwere Einsatzkleidung übergestülpt. Er wollte den Kindern zeigen, was ein Feuerwehrmann trägt, wenn er zum Brand ausrückt. Und nicht nur das.

Angebot gibt es leider zu selten

Er und Biendorfs Wehrleiter Jens Hartmann waren gekommen, um erstmals überhaupt den Jungen und Mädchen der Einrichtung beizubringen, was sie selbst bereits tun können, wenn es brennt. „Auch in dem Alter ist das schon wichtig. Leider wird das bisher viel zu selten angeboten“, findet Hillegeist.

Umso erfreuter waren die beiden hauptberuflichen Retter bei DHL am Flughafen in Leipzig, als die Anfrage nach solch einer Aktion von der Kita-Leitung kam. Gemeinsam mit dem Plüschtier Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehrleute, bekamen die Kinder einen Schnellkurs in der Lebensrettung.

Zum Beispiel wie sie sich verhalten sollten, wenn plötzlich ein Feuer ausbricht und was man am Telefon sagen muss, wenn man die 112 anruft, um einen Brand zu melden.

Das Wichtigste wurde spielerisch vermittelt

„Natürlich soll alles spielerisch sein“, sagt Hillegeist. Und so duften die Kita-Kinder zwischendurch auch eine Feuerwehr basteln. Doch am spannendsten dürfte der nachgestellte Anruf bei der Leitstelle gewesen sein, bevor alle Kinder während des Sirenengeheul die Einrichtung nach draußen zum Sammelplatz zu verlassen hatten.

„Einmal im Jahr ist diese Übung Pflicht“, sagt Hillegeist. Auch der spielerische Brandschutzunterricht soll künftig zur regelmäßigen Übung für den Notfall werden. Die beiden Wehrleiter haben sich vorgenommen, ebenfalls einmal im Jahr den Rettungskurs zu wiederholen.

Und zwar nicht ganz uneigennützig. Schließlich soll er nicht nur dazu dienen, ihren eigenen Kindern, die die Einrichtung ebenfalls besuchen, auf einen möglichen Ernstfall vorzubereiten.

Kinder für die ehrenamtliche Arbeit begeistern

Hartmann und Hillegeist wollen damit auch alle anderen Jungen und Mädchen für die ehrenamtliche Arbeit der Lebensretter begeistern. „Es ist eine wichtige Nachwuchsarbeit“, sagt Hillegeist. Wer weiß, vielleicht konnten sie schon die ersten Interessenten zur baldigen Unterstützung animieren. Denn helfende Hände würden immer gebraucht. Vor allem, wenn es brennt. (mz)