Abwasserverband Ziethetal Abwasserverband Ziethetal : Bernburg muss zahlen

Bernburg/Crüchern - Die Bilanzierungsfehler im Abwasserzweckverband (AZV) Ziethetal haben finanzielle Folgen für die Stadt Bernburg. Im laufenden Haushalt hat die Kämmerei rund 110.000 Euro eingeplant, um damit den Jahresfehlbetrag in Höhe von 301.000 Euro von 2013 zu decken. Um die Liquidität des AZV zu sichern, müssen die Mitgliedskommunen eine Umlage beisteuern.
Neben Bernburg betrifft das auch die Städte Köthen und Südliches Anhalt sowie Osternienburger Land. Auch für 2014 wird mit einem Verlust gerechnet, eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersucht derzeit diesen Jahresabschluss.
Wieder völlig offen ist die Zukunft des AZV, der seinen Sitz in Crüchern hat. Die ursprünglich angedachte Fusion mit dem Köthener Verband ist ins Wanken geraten, weil in der Bachstadt befürchtet wird, sich ungeahnte finanzielle Risiken aufzuhalsen (die MZ berichtete). Plötzlich ist von einer Liquidation die Rede.
Deutlich entspannter sieht Bernburgs Finanzdezernentin Silvia Ristow die Situation. Während der Sitzung des städtischen Haushalts- und Finanzausschusses erklärte sie: „Wir müssen zusehen, wie wir mit dem geringstmöglichen Verlust rauskommen.“ Nach ihren Berechnungen würde bei einer Gegenüberstellung von Kreditschulden und Anlagevermögen noch immer ein Plus bleiben. Ein denkbarer Weg wäre beispielsweise, die vom AZV entsorgten Bernburger Ortsteile Biendorf, Wohlsdorf und Crüchern quasi nach Hause zu holen, sprich dem hiesigen AZV Saale-Fuhne-Ziethe zuzuordnen. Technisch sei das jetzt schon möglich. Die drei Dörfer sollten aber solange weiter vom Klärwerk in Crüchern entsorgt werden, bis dieses verschlissen ist. „Es ist ratsam, die Infrastruktur bis zum Schluss zu nutzen. Ähnlich hatten wir es mit der Kläranlage Gröna gehandhabt“, erläuterte die Finanzexpertin.
Zwar ist Silvia Ristow der Meinung, dass die vier betroffenen Kommunen gemeinsam die für alle beste Lösung suchen müssten. Doch einen konkreten Fahrplan, den der sachkundige Einwohner Detlef Redmann (Die Linke) einforderte, musste auch sie schuldig bleiben. (mz)