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Grünpflege in der Kritik Wucherndes Grün wird in Aschersleben und den Ortsteilen zum Ärgernis

Immer wieder gibt es Kritik am Pflegezustand der Grünflächen in Aschersleben. Bauhofleiter André Könnecke verteidigt das System der Pflegeteams in den Ortschaften.

Von Kerstin Beier 20.06.2024, 12:15
Überall grünt es in Aschersleben - auch da, wo es gar nicht soll, so wie hier An der Darre.
Überall grünt es in Aschersleben - auch da, wo es gar nicht soll, so wie hier An der Darre. (Foto: Frank Gehrmann)

Aschersleben/MZ - In den Ausschüssen wurde in den vergangenen Wochen immer wieder Kritik am Zustand der Grünflächen geübt – besonders in den Ortsteilen. Feuchtigkeit und Wärme lassen das Grün an den Straßenrändern und überall dort sprießen, wo es nicht erwünscht ist und schnell einen ungepflegten Eindruck hinterlässt.

„Es ist zu hinterfragen, ob das Konzept des Bauwirtschaftshofes aufgeht, drei Mitarbeiter in vier Ortsteilen einzusetzen“, so Martin Quitschalle, Ortsbürgermeister in Westdorf. Er betont, dass er den Gemeindearbeitern keinen Vorwurf mache. „Die können sich schließlich nicht zerreißen“. In der Kernstadt sind nach Auskunft von OB Steffen Amme zwei Pflegeteams und ein Baumpflegeteam sowie ein Team der Lebenshilfe im Einsatz, das sich um die Laga-Flächen kümmert.

Prinzip habe sich bewährt

In den Ortschaften sind mehrere Mitarbeiter jeweils für festgelegte Ortschaften zuständig. Bauhofleiter André Könnecke verteidigt das Prinzip der Teams, die wechselweise in den Ortschaften arbeiten und für Ordnung sorgen. Dieses habe sich bewährt, weil die Mitarbeiter flexibel eingesetzt werden können. Er wisse, dass sich die Ortsteile einen „eigenen“ Gemeindearbeiter wünschen.

Doch der müsse immer zu 100 Prozent einsatzbereit sein, dürfe eigentlich keinen Urlaub haben und nicht krank werden. „Mit den Teams haben wir nirgends einen Totalausfall.“ Übers Jahr betrachtet, funktioniere das System. In der Vegetationsperiode allerdings wären auch zehn oder 20 Leute zu wenig. „Wir alle sind angehalten, städtische Finanzen zu schonen und müssen überlegen, ob und wo wir Kosten produzieren.“

Arbeitsgelegenheiten könnten zumindest helfen, die größte Not zu lindern. Seit der Auflösung der Öseg (Ökologische Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft) ist es Aufgabe des Bauwirtschaftshofes, die Arbeitsgelegenheiten beim Jobcenter zu beantragen. Dies sei auch geschehen, so OB Steffen Amme. Er gab im jüngsten Stadtrat Auskunft über Zahl und Art der bewilligten Maßnahmen.

141 Teilnehmer in Maßnahmen

Derzeit werden 141 Teilnehmer vom Bauwirtschaftshof betreut: 24 für das Seeland, drei für die Stadt Falkenstein/Harz, 27 für Egeln und 87 für Aschersleben. Maßnahmen seien bewilligt für Drohndorf, Freckleben, Schierstedt, Mehringen, Schackenthal und Wilsleben, für die Spielplätze in Aschersleben und für die Grabenpflege.

Maßnahmen für die Radwege seien nicht bewilligt worden, bedauert Amme. Trotzdem sei es unumgänglich, die Radwege zu betreuen, dies soll nun über einen Pflegevertrag geschehen. In Sachen Grünpflege werde man „gemeinsam mit dem Bauhof eine Strategie erarbeiten, wie wir die Arbeit in den Ortschaften optimieren können“, stellt Amme in Aussicht.