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Der Majoranbotschafter Welche Tipps Majoranbotschafter Alfred Funke aus Aschersleben für Hobbyköche hat

Von Katrin Wurm 10.09.2019, 16:00
Majoranbotschafter Alfred Funke hat seinen Kräuterkoffer immer dabei.
Majoranbotschafter Alfred Funke hat seinen Kräuterkoffer immer dabei. Katrin Wurm

Aschersleben - Er schmeckt süßlich, holzig und herb, passt wunderbar zu herzhaften Gerichten und verpasst Eintöpfen und Enten- und Gänsebraten eine ganz spezielle Note: Majoran. Das Kraut spielt für viele Hobbyköche in der Küche eine wichtige Rolle.

Und auch aus dem Leben des Ascherslebener Majoranbotschafters Alfred Funke ist der auch als Wurstkraut oder Maiwürzkraut bekannte Majoran nicht mehr wegzudenken. „Es gibt so viele tolle Rezepte“, sagt Alfred Funke und blättert eifrig in seinem dicken Hefter mit mehr als 20 Rezepten und Verarbeitungsideen. „Da ist für jeden Geschmack und jeden Anlass etwas dabei.“ Derzeit ist der 82-Jährige wieder viel im Auftrag des Majorans unterwegs, so wie kürzlich bei der Kräuterverkostung auf dem Grünen Markt in Aschersleben.

Im Majoranwerk Aschersleben werden die Kräuter seit 1890 angebaut

Dabei arbeitet Funke eng mit dem Majoranwerk Aschersleben zusammen und auch mit der Dr. Junghanns GmbH in Groß Schierstedt. „Seit 1890 wird in Aschersleben Majoran angebaut, getrocknet und verarbeitet. Das hat einfach Tradition hier“, sagt Funke mit viel Stolz.

Als Mann vom Fach steht er den Marktbesuchern Rede und Antwort, denn viele haben Fragen zum Einsatz des beliebten Gewürzes. Für Alfred Funke stellen diese Fragen kein Problem dar. Und wer nicht so richtig weiß, wie Majoran eigentlich schmeckt und wozu es passt, dem verpasst der Ascherslebener gleich eine umfangreiche Geschmacksprobe.

Denn in seinem silbernen Koffer, den er immer bei sich trägt, wenn er als Majoranbotschafter unterwegs ist, befinden sich zahlreiche getrocknete Kräuter zum Ausprobieren. Zum Beispiel auch Basilikum, Dillspitzen, Thymian oder Bohnenkraut. „Ich habe immer viele Gewürze dabei. Denn vielleicht mag nicht jeder Majoran, aber wir finden schon für jeden das passende Gewürz“, ist sich Alfred Funke sicher.

Ehemaliger Zahntechniker ist heute Majoran-Botschafter

Der Ascherslebener, der vor seiner zweiten Karriere als Majoranbotschafter als Zahntechnikmeister tätig war, kam zum Titel des Ascherslebener Majoranbotschafters ein wenig wie die Jungfrau zum Kinde. Im 115. Traditionsjahr des Majorananbaues und Majoranverarbeitung im Ascherslebener Raum wurde 2004 die 1. Majorankönigin gekrönt. „Irgendwann musste die Majorankönigin aber aufgrund ihrer Ausbildung wegziehen und dann bin ich als Majoranbotschafter ins Spiel gekommen“, berichtet Alfred Funke über die Anfänge.

Seitdem ist er mit seinem besonderen Kräuterauftrag in und um Aschersleben unterwegs, hält Vorträge, gibt Anbau- und Pflegetipps, reicht Rezepte zum Nachkochen aus oder berät zum allgemeinen Einsatz des Majorans, zum Beispiel auch als Heilkraut. „Majoran hat eine verdauungsfördernde Wirkung und ist wohltuend bei Magenbeschwerden“, weiß er.

Auch im heimischen Garten spielen Kräuter eine große Rolle. „Wir haben so viele Kräuter, die muss ich erstmal alle verarbeiten. Wenn ich Kräuterbutter mache, dann ist die am Ende so grün, weil ich da richtig viele Kräuter reinmache“, erzählt er. „Und wenn viele Kräuter übrig sind, kann man sie prima trocknen. Dann bleibt auch für die kalte Jahreszeit etwas über“, fügt er noch an. (mz)