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Wechsel an der Führungsspitze

21.01.2010, 17:17

GATERSLEBEN/MZ/RS. - "Ich verabschiede mich vom IPK mit einer gewissen Wehmut, aber auch Dankbarkeit, diese Aufgabe zu einem historisch bedeutsamen Zeitpunkt übertragen bekommen zu haben", erklärte Bernd Eise, der am Donnerstag als langjähriger Administrativer Leiter des Leibniz-Institutes für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben feierlich in den Ruhestand verabschiedet wurde. Gleichzeitig wurde vor Vertretern von Bundes- und Landesministerien, öffentlicher Einrichtungen, der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens seine Nachfolgerin Sybille-Andrea Lorenz begrüßt.

Vor fast genau 18 Jahren, mit der Neugründung des Institutes am 1. Januar 1992, übernahm Bernd Eise die Geschicke für die administrative Geschäftsführung des IPK Gatersleben. Viele Aufgaben mussten nach der Gründung des Institutes neu angepackt werden. Das Institut profitierte nicht nur in dieser Zeit sehr stark von seiner Erfahrung und Verbundenheit. Bereits im Jahre 1994 konnte mit dem Umbau und der Rekonstruktion der Gebäude begonnen werden. Daneben wurden bis in die neueste Zeit moderne Labor- und Bürogebäude sowie ein Tagungszentrum errichtet.

Und die Verdienste von Bernd Eise gehen über die Entwicklungen am Institut selbst hinaus. So hatte er maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Biotechnologie-Standortes Gatersleben. Schon früh begann er, Wissenschaftler bei der Umsetzung ihrer Gründungsideen zu unterstützen und Partnerschaften mit Firmen bzw. der Industrie zu befördern. So entstand die SunGene GmbH als Joint Venture zwischen dem IPK und der BASF AG, oder aber die Firmen TraitGenetics und Array-On, die als Ausgründungen von Wissenschaftlern aus dem Institut hervorgingen.

Selbst in die Region hinein sind die Anstrengungen von Bernd Eise wahrzunehmen. Als Beispiel sei die Übereinkunft mit der Deutschen Bahn AG zur Einrichtung eines Halts des Regionalexpresses in Gatersleben auf der Strecke zwischen Halle und Hannover angeführt - eine spürbare Verbesserung der Anbindung von Gatersleben; nicht nur für die Mitarbeiter und Gäste des Institutes. So zeigen sich Besucher vielfach beeindruckt von der Entwicklung, die der Campus in den letzten Jahren genommen hat.

Die Vorzüge eines Ruheständlers kann Bernd Eise bereits seit dem 1. Dezember letzten Jahres genießen. Man trifft ihn dennoch fast täglich auf dem Gelände seiner alten Wirkungsstätte an. Etwa 300 Meter entfernt von seinem alten Schreibtisch hat er ein Büro im Biotech-Gründerzentrum bezogen, um die vielfältigen Aktivitäten zu planen, die aufgrund der Arbeit sonst hinten anstehen mussten.

Mit Sybille-Andrea Lorenz konnte eine Nachfolgerin aus der Life-Science-Branche gewonnen werden, die über große Erfahrungen im Wissenschaftsmanagement verfügt und diese zuletzt als Geschäftsführerin von zwei Forschungszentren und als Administrative Leiterin des Julius-Wolff-Instituts an der Berliner Charité zum Einsatz brachte. "Wissenschaft und Forschung zu unterstützen, sie zu begleiten sowie ihr den einen oder anderen Weg zu ebnen", begründete sie ihr Wirken, "das ist die Maxime, die mich vorantreibt."