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Warten auf das erste Lächeln

Von MARION POCKLITZ 13.02.2009, 15:55

NEU KÖNIGSAUE/MZ. - Denn seit zwei Wochen haben die frischgebackenen Eltern alle Hände voll zu tun. Finn, Mira und Sophia - die Drillinge, die Mutter Cindy am 10. Dezember 2008 in der Magdeburger Universitätsklinik entbunden hat, sind seit dem 29. Januar zu Hause. Und seit dieser Zeit hat sich das Leben der Familie komplett verändert.

"Es ist ein schöner Stress", erklären die Eltern, die im Augenblick noch beide für den Nachwuchs da sind. "Das könnte sich ab Montag allerdings ändern. Dann fahre ich wieder auf Montage", erklärt Peter Hofmann, der Baumaschinist von Beruf ist. Und während er davon berichtet, blickt er auf seine drei Kinder, die noch friedlich nebeneinander im Laufgitter in der Stube schlafen. "Man muss immer wieder zu ihnen schauen", erklärt auch Mutter Cindy. Beide können ihr dreifaches Glück wohl noch nicht so richtig fassen.

Alle vier Stunden wollen die Sprösslinge versorgt werden. Innerhalb einer Stunde dann werden sie alle drei zum Essen wach. "Natürlich auch nachts. Wir stehen beide auf. Schön ist, dass sie dann fest drei Stunden weiterschlafen. Und wir auch", gibt sie lächelnd zu. Und dann rekelt sich der kleine Finn in seinem Bettchen und auch seine Schwestern werden langsam munter. So nimmt Vater Peter seine Töchter, Mira rechts und Sophia links, in den Arm und wiegt sie vorsichtig hin und her. Mama Cindy ist für den kleinen Finn da. Nimmt ihn hoch und streichelt ihn zärtlich immer wieder über den Rücken und flüstert ihm dabei leise beruhigende Worte zu. Das funktioniert. Kurz darauf schläft er wieder und verpasst so fast den Besuch, der gerade geklingelt hat.

Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas Michelmann steht in der Tür mit einem riesigen Paket Windeln im Arm. "Herzlichen Glückwunsch", gratuliert er und überreicht den Eltern für jedes Kind noch einen Gutschein über 100 Euro für den Drogeriemarkt "Ihr Platz". "Das reicht noch für ein paar Windeln mehr." Und dann ist auch das Stadtoberhaupt von dem Anblick der drei Babys fasziniert. Immer wieder streichelt er das Händchen von Finn, der sich das gern gefallen lässt.

"Haben Sie denn Hilfe?", möchte er von den Eltern wissen. "Die Omas helfen und auch die Nachbarin hat ihre Hilfe angeboten. Und ich bin gerade dabei, eine Haushaltshilfe zu organisieren. Vielleicht klappt das ja", erklärt Cindy Hofmann. Wenigstens für drei Tage die Woche. Im Augenblick werde im Haushalt nur das gemacht, was die Drillinge ihren Eltern an Zeit dafür lassen. "Was nicht ist, bleibt liegen", zuckt sie mit den Schultern. Die Kleinen gehen vor, auch wenn sie jetzt lernen müsse, manchmal einen von den Dreien schreien zu lassen. Am kommenden Montag wäre der eigentliche Geburtstermin der Drillinge gewesen. Obwohl sie so früh auf die Welt gekommen sind, haben sie sich prächtig entwickelt. Bei der Geburt per Kaiserschnitt hat Sophia 1 420 Gramm, Mira 1 440 Gramm und Finn 1 680 Gramm auf die Waage gebracht. Jetzt wiegt der kleine Junge schon dreieinhalb Kilogramm und seine Schwestern beide 3 200 Gramm. Ansonsten sind sie aufmerksamer geworden. Betrachten ihr Umfeld und lauschen auf die Stimmen ihrer Eltern. Nur angelächelt haben sie die beiden noch nicht. "Nur zufällig. Aber das ist auch toll", sind die Eltern stolz.