1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Unesco-Welterbestätten Deutschland e.V.: Unesco-Welterbestätten Deutschland e.V.: Das Büro in einem «Schloss»

Unesco-Welterbestätten Deutschland e.V. Unesco-Welterbestätten Deutschland e.V.: Das Büro in einem «Schloss»

Von Detlef Anders 20.12.2001, 16:51

Quedlinburg/MZ. - Dem Verein gehören 21 Welterbestätten an, die in Deutschland das Privileg des Unesco-Prädikats genießen. Sie sind größtenteils durch ihre touristischen Einrichtungen vertreten. Die Deutsche Zentrale für Tourismus, die Deutsche Unesco-Komission, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und das Land Sachsen-Anhalt sind außerdem Mitglied, informiert Anita Schael. Die Mitgliederzahl hat sich seit der Gründung bereits um drei erhöht. Nach der Quedlinburg-Tourismus-Marketing-Gesellschaft der Stadt, so Anita Schael, wolle jetzt auch die Stadt selbst ordentliches Mitglied werden. Ein entsprechender Beschluss wird für den Stadtrat vorbereitet. Quedlinburg hatte sich unter acht Mitbewerbern als Standort für den Geschäftssitz durch die Bereitschaft der Stadt empfohlen, für die Büroleiterin die Lohnkosten zu tragen.

Der Verein will alle Welterbestätten Deutschlands bewerben, kündigte Anita Schael an. Mit gemeinsamen Aktivitäten soll die Bekanntheit der deutschen Welterbestätten im In- und Ausland gesteigert und eine hochwertige und denkmalverträgliche touristische Entwicklung gefördert werden. Oft, so Schael, gibt es bei Denkmalschützern Angst, dass der Tourismus überhand nimmt und ein Kulturgut zunichte macht, während der Tourismus gerade in Zeiten knapper Kassen eine wesentliche Einnahmequelle ist, die den Erhalt der Welterbestätten dauerhaft sicherstellen könnte. Der Verein will bei der Konsenssuche helfen.

Die herausragenden Kulturgüter Deutschlands sollen im Verbund präsentiert und gezielt als Imageträger für Reisen in und nach Deutschland positioniert werden. Die Unseco-Marke will der Verein quasi als touristisches Gütesiegel nutzen. Das kulturtouristische Produkt soll auf der Internationalen Tourismusbörse im März in Berlin in der Kulturhalle präsentiert werden. Ein Ziel sei, in jeder Stadt Pauschalangebote zum gleichen Preis anzubieten. Anita Schael trägt nun Pressetexte und Fotos für eine einheitliche Präsentation zusammen. Anfragen gibt es genügend. Nachdem die frühere Werbegemeinschaft ohne Strukturen Schwierigkeiten hatte nach außen wirksam zu werden, läuft die Vereinsarbeit nun gut an, erklärt Anita Schael. Eine Kooperation mit Welterbestätten in Österreich zur Erarbeitung grenzüberschreitender Angebote wird angestrebt.

In zwei Jahren wird Anita Schael das "Schloss", dessen Räume die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dem Verein zur Verfügung stellte, wieder verlassen. Im benachbarten Kornmarkt 6 will die Deutsche Stiftung Denkmalschutz im Zuge der bevorstehenden Sanierung richtige Büroräume für den Verein einrichten.

Weitere IInformationen