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Übung der Feuerwehren Übung der Feuerwehren: Geruhsames Wochenende adé

Von Hajo Mann 06.05.2002, 17:35

Neu Königsaue/MZ. - Wenige Minuten später traf die Wehr mit ihrer Einsatztechnik am Brandort ein. Einer der Mitarbeiter, der sich rechtzeitig retten konnte, berichtete Wehrleiter Andreas Gaczensky, dass eine Explosion den Brand ausgelöst habe und sich noch mehrere Mitarbeiter in dem Haus befänden. Ihre Hilferufe waren nicht zu überhören. So die Lage am Brandort, wie sie Abschnittsleiter René Pforte für die Übung vorgegeben hatte. Übungsort war die ehemalige Kartoffelfabrik in Neu Königsaue.

Der Wehrleiter, der gleichzeitig Einsatzleiter der Übung war, ließ über die Rettungsleitstelle die Feuerwehren von Schadeleben, Nachterstedt, Hoym, Frose, Friedrichsaue und Gatersleben alarmieren. Zwei Mitglieder seiner Wehr legten unterdessen ihre Atemschutzausrüstung für die Rettung der Personen an. Andere nahmen die Stromaggregate in Betrieb und sorgten für eine schnelle Wasserzufuhr. Wenige Minuten später hieß es schon: "Wasser marsch".

Einsatzleiter Gaczensky wies die ankommenden Feuerwehren in ihre Aufgaben am Brandort ein. Alle Kameraden mit Atemschutzgeräten wurden zur Rettung von Personen eingesetzt. Die Schadelebener, die als erste eintrafen, hatten eine zweite Wasserstrecke zu legen, Friedrichsaue musste für Wassernachschub im Bassin sorgen, und die Froser mussten das Übergreifen des Feuers auf das Nachbargrundstück verhindern. Die Hoymer Wehr brachte ihre Drehleiter in Stellung, um Personen aus den oberen Stockwerken zu retten und den Brand zu bekämpfen.

So hatte jede Wehr am Brandort eine konkrete Aufgabe. Um 19.55 Uhr war die Übung beendet. Danach gab es für alle ein gemeinsames Abendessen, für das die Kameradinnen der Neu Königsauer Wehr gesorgt hatten.

"Das Eintreffen der Feuerwehren am Einsatzort lag im Limit", schätzte Abschnittsleiter Pforte ein. Probleme habe es bei der Kommunikation am Einsatzort gegeben. Als Ursache nannte er das Fehlen von Zwei-Meter-Bandgeräten in einigen Feuerwehren. Da nicht alle Wehren in stärkster Besetzung hätten anrücken können, habe es auch an Feuerwehrleuten gefehlt, die Atemschutzgeräte tragen dürfen. Insgesamt habe die Übung gezeigt, dass Fehler, die in der Vergangenheit für Wirbel gesorgt hatten, nicht mehr auftraten. Die Übung habe aber auch gezeigt, dass es hier und da noch Reserven gebe. "Das Sprichwort - Übung macht den Meister - gilt auch für die Feuerwehren", so Pforte.

Er bedankte sich bei den Feuerwehren aus Neuplatendorf, Endorf, Ermsleben, Gatersleben und der feuerwehrtechnischen Zentrale der Kreisverwaltung für die Unterstützung bei der großen, aufwändigen Übung. Lob gab es auch für alle Einsatzkräfte und ihre gezeigte Einsatzbereitschaft. Am Sonnabend wurde die Übung an Ort und Stelle noch einmal gründlich mit den Kameraden der Feuerwehren ausgewertet.